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27 Wohneinheiten mit Platz an der Sonne entstehen


Autor: Matthias Einwag

Bad Staffelstein, Freitag, 05. April 2013

Auf einem bisher unbebauten Grundstück der Staffelsteiner Innenstadt entsteht die "Sonnensiedlung". Auf den Einsatz regenerativer Energien und nachhaltiges Bauen legt der Bauträger, die Firma Görtler und Schramm, größten Wert.
Das unbebaute Grundstück an der Staffelsteiner Angerstraße aus der Luft betrachtet. Fotos: Matthias Einwag


Einen Platz an der Sonne wollen Petra Kraus-Deinlein und Günther Deinlein schaffen. Die beiden Bauingenieure sind Geschäftsführer Der Firma Görtler und Schramm Projekt-Bau. Energetisches Gebäudedesign und innovative Energiekonzepte sind ihnen besonders wichtig, so auch beim Entwerfen der "Sonnensiedlung" mitten in Bad Staffelstein. Was bisher vor allem bei Einfamilienhäusern angewandt wurde, wollen sie bei einer Wohnanlage mit drei Gebäudekörpern umsetzen.

Auf dem rund 4100 Quadratmeter großen, bisherigen Gärtnereigelände entstehen 27 Wohneinheiten, die zwischen 50 und 200 Quadratmeter groß sind. Auf einen modernen technischen Standard legen die beiden Bauingenieure besonderen Wert. Die Gebäudehülle und die Heiztechnik würden so aufeinander abgestimmt, dass für die Bewohner niedrige Heizkosten herauskommen, sagt Petra Kraus-Deinlein.

Das Wechselspiel zwischen ein- und dreigeschossigen Baukörpern sei beabsichtigt, ebenso der Wechsel der Materialien bei der Fassadengestaltung.

Technische Herausforderung

Dieses Grundstück in Zentrumsnähe sei die Chance gewesen, ein Projekt zu realisieren, bei dem regenerative Energieformen zum Einsatz kommen und Nachhaltigkeit bei der Auswahl der Baumaterialien ein wichtige Rolle spielt, sagt Günther Deinlein.

"Energetisches Gebäudedesign" nennen die beiden Bauingenieure das Projekt, an dem sie bisher rund ein Jahr gearbeitet haben. Momentan ist die "Sonnensiedlung" in der Genehmigungsphase; beim städtischen Bauausschuss stößt diese Art des intelligenten Bauens auf breite Akzeptanz. Noch in diesem Jahr soll mit dem Bau begonnen werden, der über Tiefgaragen und Aufzugsanlagen ebenso verfügen wird wie über großzügige Dachterrassen und Grünzonen. Der Clou besteht aber in der vielseitigen Ausbeutung der Sonnenenergie. Das Sonnenlicht soll über Dächer und Fassaden eingefangen und energetisch genutzt werden.

"Willkommen in der Zukunft" - diesen Slogan haben die Bauträger ihrem Projekt vorangestellt. "So viel wie möglich wird über die Sonne gemacht, der Rest über regenerative Energien", erklärt Günther Deinlein das Konzept. Dabei soll zum Beispiel Biogas eingesetzt werden, denn die Ressourcen der fossilen Energieträger sind begrenzt. Wer jetzt Häuser für die Zukunft baut, der sollte sich nicht nur Gedanken über die eingesetzten Energieformen machen, sondern die modernsten technischen Möglichkeiten einbeziehen.

Regenwasser-Nutzung

Ähnliches gilt für die Regenwassernutzung. In Einfamilienhäusern ist es längst gängig, mit aufgefangenem Regenwasser die WC-Spülung und die Waschmaschine zu betreiben sowie den Garten zu sprengen. Warum das bei einem Mehrfamilienhaus nicht auch funktionieren soll, fragten sich Petra Kraus-Deinlein und Günther Deinlein und machten sich zusammen mit Architekten und mit Spezialisten für erneuerbare Energien ans Planen.

Dabei wandten sie sie die Erfahrungen an, die sie gerade beim Aus- und Umbau ihrer Firmengebäude in der Staffelsteiner Adam-Riese-Straße machten. Hier entsteht derzeit ein neuer Gebäudetrakt, deren Herzstück eine solarthermische Heizanlage ist. Damit wird neben den Alt- und Neubauten der Firma Görtler und Schramm auch ein benachbartes älteres Sechsfamilienhaus beheizt.

Umwelt und Geldbörse schonend

Mit dieser innovativen Heizanlage kann einerseits Sonnenstrom in Wärme umgewandelt werden; zudem besteht die Möglichkeit, Holzreste zu verfeuern. Diese Variante ist zwar speziell auf den Holzbaubetrieb der Firma ausgelegt, doch ein ähnliches Heizungsmodell ist für die "Sonnensiedlung" konzipiert. Das schont nicht nur die Umwelt, das minimiert auch die Heizkosten.