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Zwölf Schüler dürfen anfangen


Autor: Dagmar Besand

Kulmbach, Dienstag, 27. März 2007

Nach der Klärung der schwierigen Personalsituation: Der 50. Lehrgang für agrartechnische Assistenten startet im September. Die Bewerbungsfrist läuft bis 1. Mai.
Praxis ist wichtig für die angehenden agrartechnischen Assistenten. Unser Bild entstand bei der Ausbildung der derzeitigen Auszubildenden im chemisch-analytischen Labor. Foto: Dagmar Besand


Wir sind glücklich, dass wir unseren 50. Lehrgang für die Ausbildung agrartechnischer Assistenten jetzt doch noch durchführen können", freut sich Dr. Wolfgang Branscheid. Der Standortkoordinator der Kulmbacher Bundesforschungsanstalt für Ernährung und Lebensmittel hatte vor wenigen Wochen den Kurs wegen der schwierigen Personalsituation an der BfEL abgesagt. Die Nichtbesetzung frei gewordener Stellen hatte einen schleichenden Personalabbau zur Folge, so dass es unmöglich schien, den Unterricht aufrecht zu erhalten. Damit wären zwölf qualifizierte Ausbildungsplätze verloren gegangen.

Zwei Mitarbeiter sind sicher

Mittlerweile hat aber Bundeslandwirtschaftsminister Horst Seehofer zwei zusätzliche feste Stellen zugesagt, damit die erfolgreiche Ausbildung fortgeführt werden kann.

Die Kulmbacher Forschungsanstalt bekommt einen Biochemiker und eine technische Assistentin. Damit sind zwar nicht alle Probleme gelöst, "aber den Rest versuchen wir über Dozenten von außen abzudecken", so Dr. Branscheid auf Nachfrage der Bayerischen Rundschau. "Der Minister hat uns außerdem weitere Unterstützung verbindlich zugesagt, wenn die Situation dies erfordert, und das nicht nur für den Jubiläumskurs, sondern auch darüber hinaus. Darüber sind wir sehr froh und auch den örtlichen Politikern dankbar für ihr Engagement."

Wer einen der zwölf Ausbildungsplätze haben möchte, sollte sich jetzt zügig bei der Bundesforschungsanstalt bewerben. Erfahrungsgemäß gibt es mehr Interessenten als Plätze. Bewerbungsschluss ist am 1. Mai. Der Lehrgang beginnt im September und dauert zwei Jahre. Voraussetzung ist mindestens ein mittlerer Schulabschluss.

Umfassende Ausbildung

Die Schülerinnen und Schüler bekommen eine grundlegende und umfassende Ausbildung in den Fächern Chemie, Mikrobiologie, Histologie, Technologie, Physik, Tierzucht und Tierernährung, zu denen die allgemeinen Pflichtfächer Mathematik, EDV und Computeranwendung, wissenschaftliche Fotografie, Labortechnik und Fachenglisch hinzukommen.

Die Lehrkräfte sind überwiegend Wissenschaftler der Forschungsanstalt und gehören den unterschiedlichsten Fachrichtungen an; Chemie, Biologie und Mikrobiologie sind ebenso vertreten wie Veterinärmedizin, Lebensmitteltechnologie und Agrarwissenschaften.

Es bleibt aber nicht bei trockener Theorie. Breiten Raum nimmt die parallele fachpraktische Ausbildung in den Labors der BfEL ein, in der die Bereiche Chemie, Analytik und Mikrobiologie die Schwerpunkte bilden. "In den Labors ist uns die intensive Arbeit in kleinen Gruppen wichtig", erläutert Ausbildungsleiterin Dr. Gisela Hahn.
Mit dieser Grundlage haben die Absolventen vielfältige Chancen auf dem Arbeitsmarkt, sofern sie örtlich flexibel und in der Ausbildung fleißig sind. Arbeitsmöglichkeiten finden sie an Universitäten, in Landes- und Bundesanstalten sowie in Untersuchungsämtern, aber auch im Gesundheitswesen und in den immer wichtiger werdenden Bereichen der Lebensmittelsicherheit, der Futtermitteluntersuchung und Umweltanalytik.

Abschluss: Staatliche Prüfung

Die Ausbildung wird in Ganztagskursen durchgeführt und schließt mit einer staatlichen Prüfung ab. Wer sich für diesen Beruf interessiert, sollte Neugierde auf naturwissenschaftliche Fragestellungen, eine gute Beobachtungsgabe, Freude am Experimentieren sowie Sorgfalt und Zuverlässigkeit mitbringen.

Bewerbungsunterlagen können telefonisch unter der Nummer 09221/803-201 oder per Mail unter dagmar.duenkel@bfel.de angefordert werden. Für weitergehende Informationen zur Ausbildung steht Dr. Gisela Hahn, Telefon 09221/803215, E-Mail: gisela.hahn@bfel.de gerne zur Verfügung.