Zwischen Kulmbach und Kronach wird scharf geschossen
Autor: Stephan Tiroch
Kulmbach, Mittwoch, 07. November 2018
Wildschweine im Visier: Der erfahrene Jäger Klaus Zapf erklärt, warum die generalstabsmäßig geplante Jagd am Samstag notwendig ist und was Autofahrer und Spaziergänger beachten sollten.
Rund 300 Jäger und fast noch mal so viele Treiber und Helfer machen am Samstag Jagd auf Wildschweine. In den Revieren zwischen Kulmbach und Kronach wird von 10 bis 12.30 Uhr scharf geschossen. Der erfahrene Jäger Klaus Zapf (59) aus Mainleus-Veitlahm, der seit 43 Jahren auf die Pirsch geht, erklärt im Interview, warum die generalstabsmäßig geplante Jagd notwendig ist und was Autofahrer und Spaziergänger beachten sollten.
Haben wir eine Wildschweinplage im Raum Kulmbach?
Nein, das würde ich nicht generell sagen. Der Schwarzwildbestand steigt aber ständig an. Die Vermehrung beträgt 200 bis 400 Prozent in den letzten fünf Jahren. Gründe sind die milden, schneearmen Winter in der letzten Zeit und häufige Mastjahre. Darüber hinaus nutzt das Schwarzwild die veränderten Anbaustrukturen der Landwirtschaft mit neuen Nahrungsangeboten wie der Zunahme der sogenannten regenerativen Energiepflanzen wie Mais und Raps.
Warum muss Schwarzwild dennoch konsequent bejagt werden?
Weil sonst die Population explodieren würde und die Schäden in der Landwirtshaft überhandnehmen. Außerdem steigt die Unfallgefahr: Wir haben im Straßenverkehr ständig mehr Unfälle mit Sach- und Personenschäden.
Und es gibt noch einen positiven Effekt ...
Ja, wir jagen auch, um ein Übergreifen der Afrikanischen Schweinepest (ASP) zu verhindern. Wir sehen uns als Gehilfen der Landwirtschaft. Wenn die ASP bei uns auftreten würde, hätte das katastrophale Folgen. Ganze Schweinebestände müssten vernichtet werden.