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Zwei Baustellen am Klinikum werden bald fertig


Autor: Stephan Tiroch

Kulmbach, Donnerstag, 14. August 2014

Beim neuen Wasserhochbehälter und bei der Sanierung des alten Parkhauses ist ein Ende in Sicht. Dagegen tut sich beim Bau des umstrittenen Parkhauses vor Oktober nichts.
Polier Günter Schmitt und seine Kollegen von der Firma Dietz Bau, Weismain, bereiten alles vor, dass die Betondecke des neuen Wasserhochbehälters beim Klinikum gegossen werden kann. Anschließend wird der Behälter mit Wasser gefüllt, um die Dichtigkeit zu überprüfen. Dann rückt die Dietz-Mannschaft ab, und es erfolgt der Einbau der Technik. Die Fertigstellung des Behälters ist im Dezember geplant. Foto: Stephan Tiroch


Polier Günter Schmitt und seine Kollegen von der Firma Dietz Bau, Weismain, können bald abrücken: Die Rohbauarbeiten für den neuen Wasserhochbehälter am Klinikum sind fast abgeschlossen. Demnächst werden die beiden Kammern - jede fasst 500 Kubik meter - geflutet, um die Dichtigkeit zu prüfen. "Wir waren ein halbes Jahr hier beschäftigt", sagt Schmitt. Nun erfolgt noch der Einbau der Rohrleitungen und der Technik, und Stadt werke-Chef Stephan Pröschold geht davon aus, dass das Projekt - mit Ausnahme der Außenanlagen - im Dezember fertig wird.

Wie beim Wasserhochbehälter ist auch bei der zweiten Baustelle am Kulmbacher Klinikum das Ende absehbar. Laut Geschäftsführer Herbert Schmidt soll die Sanierung des Bau schadens im alten Parkhaus an der Albert-Schweitzer-Straße Ende September abgeschlossen sein. "Dann stehen 33 Stellplätze wieder zur Verfügung", so Schmidt.




Provisorischer Parkplatz

Nach seinen Worten wird ferner am Fuß des Krankenhausberges - auf dem Wiesengrundstück - ein provisorischer Parkplatz gebaut. Dort könnten Mitarbeiter, die dann hochlaufen müssen, zirka 40 Autos abstellen.

Was nach wie vor stagniert, ist der Parkhausneubau: Auf dem vorgesehenen Gelände beim Fußweg von der Blaich zum Klinikum, wo auf 125 Metern Länge das dreigeschossige Parkhaus mit 158 Stellplätzen entstehen soll, sind die Bäume gefällt worden. Obwohl das Verwaltungsgericht Bayreuth im Dezember die Klage der Familie Trukenbrod gegen die Baugenehmigung der Stadt verworfen hat, liegt das Projekt weiter auf Eis. Denn die Nachbarn sind vor den Bayerischen Verwaltungsgerichtshof gezogen und haben Berufung eingelegt.

Nun gibt es offenbar ein Sig nal vom VGH aus München, dass man sich im Oktober der Sache annehmen wird. Das heißt, es wird zunächst einmal entschieden, ob ein Zulassungsgrund besteht und die Berufung überhaupt angenommen wird.


Keine schnelle Entscheidung

"Wir haben auf eine schnelle Entscheidung des VGH gehofft. Dem ist aber leider nicht so", sagt Oberbürgermeister Henry Schramm (CSU). "Ich hoffe darauf, dass die Berufung nicht angenommen wird. Das Parkhaus ist ein wichtiges Projekt für das Klinikum. Wir haben viel Geld investiert, um den Baukörper so zu gestalten, dass er eingepasst wirkt und die Nachbarn so wenig wie möglich belastet."

Schramm rechnet ab Herbst und Winter "mit einer Verschärfung der Parksituation, wenn wieder viele Mitarbeiter nicht mehr mit dem Fahrrad, sondern mit dem Auto zum Dienst kommen". Er geht davon aus, dass es heuer nichts mehr mit dem Baubeginn wird, "aber wir haben fest vor, das Parkhaus zu bauen, weil es erforderlich ist, weil es dem Klinikum und den Patienten dient".


Kosten 1,2 Millionen Euro

Für den neuen Wasserhochbehälter - Baubeginn ist Februar gewesen - haben die Stadtwerke 1,2 Millionen Euro investiert. "Zur Erhaltung der Sicherheit der Wasserversorgung des Stadtteils Blaich und natürlich des Klinikums wurde es erforderlich, den bestehenden Hochbehälter am Klinikum zu erneuern", erklärt der Chef der Stadtwerke. Damit bekomme das Klinikum die Möglichkeit einer räumlichen Erweiterung.

Ursächlich für den Neubau ist Pröschold zufolge das Ergebnis einer materialtechnischen Untersuchung am über 50 Jahre alten Hochbehälter gewesen. Man habe festgestellt, dass der im Beton eingebaute Spannstahl korrodiert und dadurch die Stand sicherheit des Behälters gefährdet ist.

"Im System der Kulmbacher Wasserversorgung ist der Hochbehälter am Klinikum als sogenannter Gegenbehälter eingebunden und kommuniziert mit dem Hochbehälter Schafhut bei Forstlahm. Über die Druck erhöhungsanlage wird zusätzlich der Hochbehälter Frühlingshöhe beschickt, die die Hochdruckzone in Kulmbach versorgt", erläutert Pröschold.


Wasserverbrauch geht zurück

Im Gegensatz zum alten Hochbehälter mit einem Fassungsvermögen von 2500 m 3 sei der neue für einen Speicherbedarf von 1000 m 3 ausgelegt. Da der Wasserverbrauch in Kulmbach durch wassersparende Maßnahmen bei Unternehmen und Haushalten deutlich zurückgegangen ist, so Pröschold, habe man den Neubau mit zweimal 500 m 3 deutlich kleiner konzipiert. Durch die Aufteilung in zwei Kammern "kann eine Versorgung auch während notwendiger Instandhaltungs- und Reinigungsarbeiten sichergestellt werden".

Aufgrund der einzuhaltenden Sohlhöhe von 349,5 Meter über Normalnull sei es nicht möglich, die Wasserkammern vollständig erdangeschüttet auszuführen. Die Südseite bleibt Pröschold zufolge sichtbar und bekommt eine ansprechende Fassade. Die Decke werde mit Erde überdeckt und begrünt.