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Zuschuss für TV Guttenberg kein Präzedenzfall


Autor: Sonny Adam

Guttenberg, Dienstag, 09. Sept. 2014

Der TV Guttenberg erhält für die Instandhaltung seines Rasenplatzes mehr, als es in einem Grundsatzbeschluss von 2001 geregelt ist. Der Gemeinderat würdigte damit in seiner ersten Sitzung nach der Sommerpause die außergewöhnliche Investition des Sportvereins.
Kirche und Geld: Evangelische Banken in Kassel und Kiel fusionieren. Foto: Arno Burgi, dpa


Mit nur drei Tagesordnungspunkten fiel den Guttenberger Gemeinderäten nach der Sommerpause der Wiedereinstieg ins kommunalpolitische Geschäft leicht. Im Mittelpunkt der Sitzung stand der Antrag des Turnvereins Guttenberg auf Zuschuss für die Instandhaltung des Rasenplatzes. Für die Begradigung und die komplette Sanierung des Platzes hat der Sportverein in diesem Jahr fast 5000 Euro aufgewendet.

Eigentlich, wandte Bürgermeister Eugen Hain ein, sei durch einen Grundsatzbeschluss aus dem Jahr 2001 geregelt, dass seitens der Gemeinde explizit nur 3,5 Prozent der nachgewiesenen Kosten bezuschusst werden - allerdings nur bei baulichen Investitionen, die nicht wiederkehren. "Aber es geht uns finanziell gut, und das ist eine außergewöhnliche Investition", sagte Hain.

Er schlug deshalb vor, diese 3,5 Prozent auch auf die Sanierung des Platzes zu gewähren - das wären dann 172,90 Euro.

Kämmerer Harald Kleiber merkte an, dass auch in Untersteinach der Sportverein Zuschüsse bekommt - allerdings in Form von Pauschalen und durch eine Ermäßigung des Wasserpreises. "Für unsere neue Standarte (der Feuerwehr, Anm. d. Red.) gab es ebenfalls einen Zuschuss. Sogar einen großzügigen", sagte Thomas Jaekel (SPD/FGW). Auch Horst Bittermann (SPD/FGW) und Jochen Hildner (CSU) zeigten sich mit einer Bezuschussung einverstanden.

"Eigentlich zu wenig"

"Ich finde, 200 Euro sind eigentlich ein bisschen zu wenig. Ich könnte mich auch mit 300 Euro anfreunden", sagte Otto Kreil (CSU).

Die Räte wählten schließlich den Mittelweg und gewährten 250 Euro. Allerdings wurde mit der finanziellen Unterstützung dieser umfassenden und kostspieligen Maßnahme kein Präzedenzfall geschaffen. Das Gremium begründete den außerordentlichen Zuschuss mit der guten Finanzlage und behielt sich auch für die Zukunft eine Entscheidung im Einzelfall vor.

Kämmerer Harald Kleiber legte die Jahresrechung 2013 vor und verwies diese an den Rechnungsprüfungsausschuss, bestehend aus Klaus Witzgall, Stefan Zeitler, Jochen Hildner (alle CSU) und Horst Bittermann (SPD/FGW). Das Haushaltsvolumen betrug 657 304 Euro im Verwaltungshaushalt und 396 777 Euro im Vermögenshaushalt. Insgesamt hat sich ein Überschuss von 213 395,43 Euro ergeben. Vom Verwaltungsetat konnten 154 979,01 Euro den Vermögenshaushalt zugeführt werden. Nötig gewesen wären aber lediglich 47 893,11 Euro.

70 000 Euro weniger Schulden

Positiv merkte der Kämmerer zudem an, dass die Verschuldung im Vergleich zum Vorjahr um mehr als 70 000 Euro zurückgegangen ist. Der Schuldenstand Ende 2013 betrug 289381 Euro - das sind 559,73 Euro pro Kopf.
Der Kämmerer legte auch die Ergebnisse der kostenrechnenden Einrichtungen Wasserversorgung, Abwasserbeseitigung und Friedhof vor - alle drei schlossen mit einem negativen Ergebnis ab. Am 24. September wird der Rechnungsprüfungsausschuss die Belege prüfen.

Positiv beschieden wurde der Bauantrag der Familie Söllner, vorausgesetzt das Landratsamt hat keine Einwände. Eine 2,53 Meter hohe und 1,73 Meter breite Dachgaube soll auf das Haus aufgebaut werden.

Bestätigt wurde der neue stellvertretende Kommandant der Feuerwehr Maierhof, Florian Will, zum 1. September. Jürgen Schuberth hatte sein Amt niedergelegt. Die nötigen Lehrgänge hat Will bereits absolviert.