Zu Ramadan steht etwas Außergewöhnliches an
Autor: Katrin Geyer
Kulmbach, Freitag, 24. Mai 2013
Serkan Uzun ist neuer Vorsitzender der Türkischen Gemeinde Kulmbach. Er will Gemeinschaft schaffen und Vorurteile abbauen. Für den bevorstehenden Fastenmonat Ramadan hat er eine außergewöhnliche Idee.
Er ist in Kulmbach geboren und aufgewachsen. Er ist Türke. Er weiß um die Schwierigkeiten, die Menschen wie er bisweilen haben, wenn sie sich in zwei Welten zurechtfinden müssen. Aber er ist sich auch sicher, den Weg zu kennen, wie das gelingen kann: "Wir müssen miteinander ins Gespräch kommen", sagt Serkan Uzun. "Wir wissen noch zu wenig voneinander und es gibt noch zu viele Vorurteile."
Sprachrohr und Ideengeber
Der 31-jährige Serkan Uzun, der in Kulmbach als selbstständiger Maler und Lackierer arbeitet, ist seit knapp zwei Wochen Vorsitzender der türkischen Gemeinde, vom Vorstand gewählt als Nachfolger von Orhan Asal, der künftig sein Stellvertreter sein wird. Ganz eindeutig, so sagt er, kann er seine Rolle noch nicht definieren.
Das Ziel von Serkan Uzun: Möglichst viele Menschen innerhalb der türkischen Gemeinde erreichen. Das gelingt schon bisher zum Beispiel beim Freitagsgebet in der Moschee in der Oberen Stadt. Manche kommen zum Beten, manche eher, um sich im kleinen Café im selben Gebäude auszutauschen. Die zentrale Funktion des Gebäudes in der Oberen Stadt will Uzun noch stärken. Mehr Mitglieder werben, den Frauenkreis um Zöhre Özhan stärken, das Thema Schule mehr in den Mittelpunkt rücken, mit den Jugendlichen ins Gespräch kommen.
Auch in den Beziehungen nach außen gibt es allerlei zu tun, meint der neue Vorsitzende. Der Kontakt zu deutschen Behörden sei gut. Auch die Zusammenarbeit mit der einen oder anderen Initiative funktioniere, sagt er, und erinnert an das interkulturelle Friedensgebet beim Bürgerfest in Schwarzach im letzten Herbst. Die Beteiligung an der interkulturelle Woche sei längst Tradition und zum Altstadtfest wolle man natürlich wieder türkische Spezialitäten anbieten.
Fastenzelt
Was neue Ideen angeht - wie schon erwähnt: Da müsse er sich erst einarbeiten. Eine Idee freilich nimmt bereits Gestalt an. Wenn im Juli nach dem Altstadtfest der Fastenmonat Ramadan beginnt, könnte es ein "Fastenzelt" in der Stadt geben - in das nicht nur Moslems, sondern auch Christen eingeladen seien, um zu erleben, welches Fest das abendliche Fastenbrechen ist. Wie gesagt: "Es gibt noch zu viele Vorurteile. Wir müssen mehr ins Gespräch kommen."