Auftragskiller ist kein leichter Job
Autor: Klaus Klaschka
Rugendorf, Montag, 18. Februar 2019
In Rugendorf wird wieder Theater gespielt. Die neue Krimikomödie heißt "Stirb schneller, Liebling".
Sandra Walter stakstgut gestylt mit silberfarbenen Hochhackigen, durch das heimische Wohnzimmer. Sie ist unzufrieden und macht ihrem Verdruss Luft, indem sie regelmäßig Porzellan zerdeppert. Regieproblem Nummer eins: Wie viele Tassen braucht man eigentlich für drei Aufführungen und wie müssen die auf dem Boden zerschlagen werden, ohne dass jemand im Publikum verletzt wird?
Pause beendet
Nach einem Jahr Pause probt die Theatergruppe Rugendorf wieder. Diesmal für eine vielschichtige Kriminalkomödie, denn an ein starres Genre halten sich die Rugendorfer nicht. Ihr Repertoire reicht von Kindermusical bis Komödie. In diesem Jahr steht eine Mischung auf dem Spielplan.
Das Stück "Stirb schneller, Liebling" lebt von vielen kleinen komödiantischen Szenen und Einfällen. Eigentlich geht es in den Szenen im Wohnzimmer des Fabrikantenehepaars Kniesebeck (die Kulissen sind noch in Arbeit) um Entfremdung im Lauf der Zeit, um Vorstellungen, die sich im Lauf eines Ehelebens auseinanderentwickeln.
Die Sache mit dem Gestüt
Zum Inhalt: Toilettenpapierfabrikantengattin Paula (Sandra Walter) strebt nach etwas Höherem. Ein Gestüt wäre nach ihrem Geschmack, etwas für die "Besseren", ein Unternehmen, das sie standesgemäß führen würde. Doch daraus wird nichts, so lange Ehemann und Firmenchef Kurt (Jonas Gleich) die Zügel in der Hand hält.
Der bodenständige Unternehmer ist mit der ertragreichen Produktion von Toilettenpapier zufrieden und interessiert sich ansonsten für Fußball. Mit einem Gestüt hat er nichts im Sinn. Und mit seiner Ehefrau an sich auch nicht mehr. Der Zucker ist abgeschleckt und die Lebensziele passen nicht mehr zusammen.
Kurt Kniesebeck hält sich eine Freundin (Sabrina Nützel), Ehefrau Paula scheint den Butler Jean (Manuel Rödel) nicht nur zur Perfektion des Haushalt angestellt zu haben.
Zeugen der Zerwürfnisse
Nachbarin Luise (Andrea Schubert) und Tochter Caroline (Lena Krauß) sind Zeugen der Zerwürfnisse, nehmen sie aber so, wie sie sind, und tun nichts, um die Wogen zu glätten. Beide sind "mannstoll" und haben ihre ganz anderen eigenen Interessen. Scheidung wäre die Lösung, aber damit ginge das Familienkapital flöten. Und das gönnt keiner der Eheleute dem anderen.