Zahlen, auf die die Welt gewartet hat
Autor: Jochen Nützel
Kulmbach, Dienstag, 10. Sept. 2013
Für mich ist das die Zahl der Woche: 10.137. Angeblich verfügt ein deutscher Durchschnittshaushalt über so viele Dinge. Schraube, Zahnbürste, Haargummi, Fahrradanhänger. Ich finde das großartig, dass es Menschen gibt, die sowas ausrechnen.
In dem Fall war es ein Institut, das für den Industrieverband tätig ist. Leider glaube ich den Zahlenklaubern kein Wort. Die Zahl ist nämlich - genau: viel zu niedrig angesetzt. Da fehlt mindestens eine Null.
Es ist schon kurios, wie Nummern-gläubig unser Völkchen ist. Kein Umstand, der nicht in einer Statistik verewigt ist. Allen voran brilliert die Kaste der Marketingmenschen in diesem Segment. Anerkennendes Nicken von dieser Stelle an den Hersteller einer Wäschespinne und das für ihn arbeitende Werbebüro. Beide in Tateinheit verklickern dem Verbraucher, die verbesserte Outdoor-Trocknungseinheit mit den gespannten Schnüren könne im Vergleich zum Vorgänger modell 41,4 Prozent mehr Hemden und Hosen halten. Heureka, das ist ja fast beinahe ungefähr knapp die Hälfte...!
Da werden sich Wäschehersteller freuen. Denn wenn der Kunde mehr Dinge auf die Leine kriegt, kauft er auch mehr.