Leerstehende Schule in Wonsees wird Tierarztpraxis
Autor: Alexander Hartmann
Wonsees, Freitag, 17. Juni 2016
Tierarzt Stefan Gedecke hat dem Markt Wonsees die seit 2013 leer stehende Schule abgekauft. Bürgermeister Andreas Pöhner spricht von einem Glücksfall.
Es ist ein Glücksfall für den Markt Wonsees: Die Gemeinde hat einen Käufer für die Schule gefunden, die seit ihrer Schließung 2013 leer stand. Der Wonseeser Tierarzt Stefan Gedecke, dessen Praxis sich im Neubaugebiet an der Kirche befindet, wird in das markante 70er-Jahre-Gebäude umziehen, das er sanieren, umbauen und modernisieren will.
Der 49-Jährige, der sich auf die Betreuung von Zucht- und Mastschweine-Beständen spezialisiert hat und mit seinem Mitarbeiterteam im gesamten nordbayerischen Raum unterwegs ist, wird im Erdgeschoss eine Nutztierpraxis mit Labor, Lager und Verwaltungsräumen einrichten, im Obergeschoss ein "Kleintierzentrum". Er habe sich auch andernorts nach neuen Räumen umgesehen und sei froh, seine Pläne in seiner Heimatgemeinde verwirklichen zu können, stellt Gedecke fest.
Der Kaufpreis bleibt geheim
Den genauen Kaufpreis wollte weder er noch Bürgermeister Andreas Pöhner (CSU) nennen. Der Preis, den ein vom Landratsamt in Auftrag gegebenes Wertgutachten ermittelt hatte, lag bei 167 000 Euro. "Wir haben ein für beide Seiten zufriedenstellendes Ergebnis erzielt", sagt Andreas Pöhner, der sich freut, das die Suche nach einer Nachfolgenutzung von Erfolg gekrönt ist. Diese Suche war alles andere als einfach. "Am Ende waren es dann doch vier Interessenten", sagt der Bürgermeister. Zwischenzeitlich hatten eine IT-Firma, ein metallverarbeitender Betrieb, aber auch der Weismainer Pflegedienst "Helfende Franken" Interesse bekundet. Dass nun ein Einheimischer die Schule übernimmt, sei erfreulich, so Pöhner.
Der neue Besitzer muss kräftig investieren. Die Gemeinde hatte selbst schon einmal die Sanierungskosten ermittelt. Nach ersten Schätzungen hätte eine "Renovierung light" 800.000 Euro gekostet, so der Bürgermeister. Geld, das die Gemeinde nicht übrig hat. Ein Dorfgemeinschaftshaus, das sich so mancher Wonseeser gewünscht hatte, war nicht zu finanzieren.