Wohin geht die Reise, Marktschorgast?
Autor: Alexander Hartmann
Marktschorgast, Mittwoch, 19. Februar 2020
Marc Benker (CSU) und Dieter Zeidler (SPD) wollen in Marktschorgast Bürgermeister werden. Sie trafen beim BR-Redaktionsgespräch aufeinander.
In Marktschorgast wird es definitiv einen neuen Bürgermeister geben, denn Hans Tischhöfer (Freie Wähler) tritt nicht mehr an. Wer sein Nachfolger wird? Marc Benker (CSU/43), der seit 18 Jahren Gemeinderat ist und zum dritten Mal für das Bürgermeisteramt kandidiert, oder Dieter Zeidler (49), der für die SPD antritt und ein politischer Newcomer ist? Beim Redaktionsgespräch der Bayerischen Rundschau wurde deutlich: Die Kontrahenten favorisieren unterschiedliche Projekte. Gewerbegebiet
In der Erschließung eines Gewerbegebietes an der A 9 sieht Marc Benker eine "Riesenchance". Bei Kosten von vier bis fünf Millionen Euro sei es aber auch eine gewaltige Herausforderung. Die Flächen an der Autobahn seien "ein Filetstück". Die Zeit dränge, denn es gebe einen Investor, der seine Pläne schon 2020 umsetzen wolle. Auf die Frage, ob dieser auch ein Hotel und eine Tankstelle errichten will, sagt Benker: "Das wird in der Öffentlichkeit kolportiert. Ich möchte das nicht dementieren."
Von einer "großen Chance" für den Markt spricht auch Dieter Zeidler. Die A 9 sei für Gewerbetreibende ein attraktiver Standort. Es könnten Arbeitsplätze geschaffen werden, so Zeidler, der sich die Ansiedlung kleiner und mittelständischer Firmen wünscht. Ein Augenmerk sollte bei der Erschließung auf die Nutzung erneuerbaren Energien gelegt werden. Remise am Rathaus
Ein Projekt, das Dieter Zeidler vorantreiben will, ist die Sanierung und der Umbau der Remise am Rathaus. Er sprach davon, dass es schon seit den 90er Jahren ein Nutzungskonzept gebe, dessen Umsetzung wegen der hohen Kosten immer wieder verworfen worden sei. Bei einer Förderquote von 90 Prozent sei es jetzt Zeit, die Maßnahme zu starten. Bei der Frage der Nutzung will er die Bürger einbinden.
Dass die Remise ein wichtiges Projekt ist, das zeitnah umgesetzt werden muss, stellt Marc Benker fest, der, was die Nutzung betrifft, konkrete Vorstellungen hat. Im unteren Bereich könnte die Bücherei, im oberen das Archiv untergebracht, oder auch ein Büro für den Jugendpfleger geschaffen werden. Damit würde mehr Platz für die Verwaltung im Rathaus frei. Goldbergsee
Naturbad oder Erlebnisbad? "Der Goldbergsee soll ein Naturbad für alle Generationen sein", sagt Marc Benker, nach dessen Worten die Gemeinde Geld in die Hand nehmen muss, um die Freizeitanlage attraktiv zu gestalten. Da der Sprungturm aus Sicherheitsgründen abgerissen werden müsse, biete sich eine Chance für neue Elemente. Benker kann sich eine Sprungalternative in einer Holzvariante vorstellen, auch eine Rutsche. Beim Kassen- und Wasserwachtgebäude sei ein Neubau erforderlich, der Kiosk müsse barrierefrei gestaltet werden.