Druckartikel: Wo sind die Frauen?

Wo sind die Frauen?


Autor: Katrin Geyer

Kulmbach, Mittwoch, 07. März 2018

Zum Frauentag stellen wir die Frage, warum in Kulmbach nicht mehr Straßen nach Frauen benannt sind. Vorschläge sind willkommen.
Die Heimatdichterin Elise GleichmannFoto: Stadtarchiv Kulmbach


Am morgigen 8. März ist Internationaler Frauentag. Ein Tag, an dem die Belange der Frau im Allgemeinen und die Gleichberechtigung im Besonderen im Fokus stehen. Weltweit. Denn es gibt noch einiges zu tun.
Und in Kulmbach? Da könnte man zum Beispiel einmal die Frage stellen, wie die Stadt mit ihrem historischen Erbe umgeht. Gibt es bedeutende Frauen in der Stadtgeschichte? Wer sind sie? Was tut man, um an sie zu erinnern? Straßen hat man nach ihnen jedenfalls kaum benannt. Die Kulmbacher Straßen tragen, sofern sie nach Personen benannt sind, fast ausschließlich die Namen großer Männer.
Ein paar wenige Ausnahmen gibt es. Eine Gleichmannstraße zum Beispiel. Benannt nach der Heimatdichterin Elise Gleichmann. Eine Gummi-Straße zur Erinnerung an eine verdienstvolle Kulmbacher Familie, zu der auch die wohltätigen Geschwister Eduard, Christiane und Charlotte Gummi, die Begründer der Geschwister-Gummi-Stiftung, zählen.
Mit der Reichelstraße wird das Wirken der Brauereibesitzers-Witwe Eva Margaretha Reichel gewürdigt, die - für Frauen ihrer Generation unüblich - als Unternehmerin erfolgreich war. Und dann gibt es noch die Alte-Mia-Straße, benannt nach einer fiktiven Figur des schriftstellernden Melkendorfer Pfarrers Hans Glenk, für die es aber - immerhin - ein reales Vorbild gibt.
Vier Straßen also. Ein bisschen wenig für eine Stadt wie Kulmbach, oder? Da müssen doch noch mehr Frauen gewesen sein? Die BR-Redaktion nimmt Vorschläge dankend entgegen.