Wo sind all die echten Typen hin?
Autor: Dietmar Hofmann
Kulmbach, Montag, 07. Sept. 2015
Es gibt Menschen, die können tun und lassen, was sie wollen, die Meinung, die andere über sie haben, werden sie nicht ändern. Eine Ausnahme wäre am Sonntag 100 geworden.
Es gibt auf dieser Welt die Bösen und die Guten, die Einfältigen und die Superschlauen, die Lustigen und die Ernsten. Wurde man erst einmal in eine Schablone gepresst, dann kommt man nicht mehr heraus.
Eine Ausnahme gibt oder gab es aber doch. Mir ist das bewusst geworden, als ich in den vergangenen Tagen verschiedene Beiträge über FJS las, sah oder hörte. Franz Josef Strauß. Gestern wäre er hundert geworden.
Die einen liebten, die anderen hassten ihn. Für die einen war er der Inbegriff des kraftstrotzenden Ur-Bayern, für die anderen der erste große Amigo im Freistaat.
Witzig, hintersinnig, schlagfertig
Nun, ich maße mir kein Urteil an. Ich gebe zu, ihn nie gewählt zu haben, aber doch irgendwie bewundert. Kein anderer Politiker konnte so schön polarisieren, kaum ein anderer schaffte es, die Zuhörer in freier Rede so zu fesseln.
Was waren das für Wortgefechte mit Herbert Wehner im Bundestag. Witzig, hintersinnig, schlagfertig. Heute muss man ja schon froh sein, wenn ein/e Spitzenpolitiker/in eine Rede fehlerfrei vom Blatt abliest. Ein Machtmensch wie FJS hätte in der heutigen Politik wohl keine Chance, sagt man. Aber irgendwie fehlen sie schon, die echten Typen wie er. Dietmar Hofmann