Wo ist der Weg zum Paradies?
Autor: Dagmar Besand
Kulmbach, Freitag, 12. Juli 2013
"Ich geb' Dir einen guten Rat: Mach's so einfach wie möglich - pflegeleicht", riet mir vor ein paar Tagen ein Bekannter, mit dem ich mich über die Gestaltung unseres neuen Gartens unterhielt. Das in den letzten Jahren verwahrloste Gelände wolle ich ein blühendes Märchen verwandeln, verriet ich ihm.
Meine Aussage war getragen von einer stabilen Euphorie, die mich schon seit Monaten in jeder freien Minute antreibt. Dabei blickte ich in zwei Augen die mir sagten: Du hast sie nicht alle! Der Mund formulierte es zurückhaltender: "Jetzt gefällt's Dir noch, aber in ein paar Jahren bereust Du es, wenn Dir das ganze blühende Zeug über den Kopf wächst."
Hmmm. Was tun? Rasen, Hecke, Liegestuhl? Grün, kurz, langweilig! Über den Kopf wachsen dagegen? Ja,bitte! Rosen und Clematis in einladenden Bögen, Flieder und Jasmin in duftender Umarmung, ein blühendes Staudenmeer, umschwirrt von Schmetterlingen, ein wenig Wasser mit Libellen hier, ein paar Beerensträucher zum Naschen dort. Und dazwischen eine Hängematte für die faulen Stunden und ein Sitzplatz fürs Frühstück.
So sieht es aus, das Paradies, auf das ich mich freue. Dass man sich das erst erarbeiten muss, versteht sich von selbst, aber ob der Traum zum Alptraum wird, das liegt doch an mir selbst!Was man mit Freude tut, ist keine Last. Und was man nicht mit Freude tut? Lässt man am besten gleich bleiben.