Wird die alte Bahnbrücke bei Schlömen noch gebraucht?
Autor: Werner Reißaus
Neuenmarkt, Dienstag, 08. Januar 2019
Die Sanierung des Bauwerks über die stillgelegte Bahnstrecke zwischen Schlömen und Himmelkron würde 21 400 Euro kosten. Manchem ist das zu viel.
Was passiert mit der Brücke über die frühere Bahnstrecke von Schlömen nach Himmelkron? Ein Antwort auf diese Frage muss der Neuenmarkter Gemeinderat finden. Eine Sanierung würde 21 400 Euro kosten. Viel Geld, wenn man bedenkt, dass auf den stillgelegten Gleisen schon lange kein Zug mehr fährt.
Zweiter Bürgermeister Alexander Wunderlich gab in der jüngsten Gemeinderatssitzung in Vertretung von Siegfried Decker das Ergebnis der Brückenuntersuchungen durch das Büro I-Plan aus Kulmbach bekannt. Neben der alten Bahnbrücke hatten sich die Experten auch das Bauwerk an der "Schlömer Kurve" (Sanierungskosten 4100 Euro) und die "Steinerne Brücke" in Neuenmarkt (62 000 Euro) angeschaut.
Kommt Abriss günstiger?
Die Kosten für die Instandsetzung der drei Brücken sollen im Haushalt 2019 berücksichtigt werden.
Alfred Faßold (SPD-Offene Liste) hielt eine Sanierung der Brücke in Schlömen für einen "Schmarrn": "Das Geld können wir uns sparen. Es wäre ein Blödsinn, da Geld reinzustecken, bloß weil die Verwaltung der Bahn nicht in die Gänge kommt und die Altlasten nicht beseitigt." Faßold schlug vielmehr vor, das Bauwerk abzureißen und eine höhengleiche Überfahrt mit Abraummaterial kostengünstig zu schaffen.
Die Teilnahme der Gemeinde Neuenmarkt am Niederschlagsabflussmodell der ILE "Fränkisches Markgrafen- und Bischofsland" ist beschlossene Sache. Wie Alexander Wunderlich (CSU/WG) bekanntgab, wurde der Ortsteil Schlömen mit dem "Laubenbach" für dieses Vorhaben bereits angemeldet.
25 Prozent Förderung
In der jüngsten ILE-Sitzung seien die Planungskosten für die elf beteiligten Kommunen auf rund 300 000 Euro geschätzt worden. Es sei davon auszugehen, dass das Niederschlagsabflussmodell mit 75 Prozent über das Amt für Ländliche Entwicklung gefördert wird. Für die Gemeinde Neuenmarkt liege der Umlageanteil bei 9,66 Prozent.
Wie der Zweite Bürgermeister berichtete, hat sich die Lenkungsgruppe aufgrund der sich häufenden Hochwasserproblematik im ILE-Gebiet dazu entschieden, eine professionelle Gefährdungsbetrachtung für die Siedlungen an Gewässern einzuholen. "Damit wäre es den Kommunen in Zukunft möglich, die Schäden durch gezielt eingesetzte Hochwassermaßnahmen Aktionen zu minimieren. Somit könnten bereits im Oberlauf gezielt Maßnahmen umgesetzt werden, um die Auswirkungen zu minimieren."