Wird bei Mainleus gerast - oder nicht?
Autor: Jürgen Gärtner
Mainleus, Mittwoch, 27. Mai 2015
Karlheinz Wildgrube aus Mainleus findet, dass auf der Kreisstraße zwischen Lidl und Aldi zu schnell gefahren wird. Er hat einen ganzen Katalog an Vorschlägen, wie man dem abhelfen kann.
Karlheinz Wildgrube kann nicht verstehen, warum man die Geschwindigkeitsbegrenzung in der Kulmbacher Straße aufgehoben hat. Es ist rund drei Jahre her, da galt auf der Kreisstraße bei Mainleus auf dem Abschnitt zwischen den Verbrauchermärkten Lidl und Aldi Tempo 60.
"Ich halte das inzwischen zulässige Tempo 100 hier für bedenklich, weil sich direkt daneben Wohnbereiche, ein Kindergarten und die Einfahrten zu den Märkten befinden", sagt der 69-Jährige, der sich schon vor längerem in der Angelegenheit an den Markt Mainleus gewandt hat. Vor allem im Einmündungsbereich der Kreisstraße in die B 289 sieht er Gefahrenpotenzial, weil dort der die Bundesstraße begleitende Radweg von Kulmbach nach Mainleus verläuft.
Aber nicht nur Radfahrer würden dort die Straße queren beziehungsweise nutzen, auch Leute, die zu Fuß zum Einkaufen gehen, müssten den Bereich passieren. "Manche Autos haben dort bestimmt noch 70 Sachen drauf", so seine Schätzung. Gerade in der dunklen Jahreszeit ein Sicherheitsproblem für Fußgänger, ist seine Überzeugung.
Sorge wegen des Lärms
Doch es ist nicht nur das Tempo, das Wildgrube Sorgen macht, sondern auch der Lärm, der durch die höheren Geschwindigkeiten entstehe. "Wie weit wohnen denn die Leute weg", sagt er mit Blick auf den evangelischen Kindergarten und die wenigen angrenzenden Häuser.
Der Wunsch des 69-Jährigen wäre es, das Ortsschild zu versetzen - und zwar vor bis zur Abzweigung zum Aldi. "Dann bräuchte man keine weitere Beschilderung und man hätte Tempo 50." Zudem wünsche er sich gekennzeichnete Überwege bei Lidl und Aldi.
Bürgermeister Dieter Adam (FW) kann die Ansichten von Wildgrube nicht teilen. Er verweist darauf, dass sich das Ortsschild an der Straße kurz nach der Einfahrt zum Lidl-Markt befindet. Und es seien nur gut 200 Meter bis zur nächsten Einfahrt zum Aldi beziehungsweise zur Einmündung in die B 289, wo man schon wieder bremsen müsse. "Da müsste ich ja Gas geben wie ein Verrückter, um 100 zu fahren", sagt er und ist überzeugt, dass das kaum einer mache. "Es gibt auch keine Klagen von den Anliegern. Hier regt sich jemand auf, der nicht beteiligt ist."
Mit der Polizei so besprochen
Manfred Amschler, Sachgebietsleiter Verkehrswesen am Landratsamt, verweist darauf, dass vor und nach dem Abbau der "60"-Schilder Tempo-Messungen stattfanden. "Und das Geschwindigkeitsverhalten ist relativ gleich geblieben." Die Leute seien nur minimal schneller als 60 km/h unterwegs. "Es ist kein Grund erkennbar, wieder Schilder aufzustellen", erklärt Amschler. Das sei mit der Gemeinde und der Polizei so besprochen.
Eine Versetzung der Ortstafel komme auch nicht in Frage: "Eine Ortstafel ist dort anzubringen, wo zumindest eine geschlossene einseitige Bebauung besteht, für die es Zufahrten gibt. Nachdem die Häuser dort und der Kindergarten über eine andere Straße angefahren werden, ist das Ortsschild korrekt platziert." Zudem verweist Amschler auf den Gehweg entlang der Kulmbacher Straße - was außerorts keine Selbstverständlichkeit sei.
Einen Zebrastreifen dürfe man nicht außerhalb von Ortschaften anlegen - und damit nicht beim Fahrradweg an der Abzweigung zum Aldi. Auch so genannte Fußgänger-Furten (gestrichelte Linien) seien nicht zulässig.