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"Wir können Wahlen gewinnen"


Autor: Katrin Geyer

Kulmbach, Mittwoch, 13. Februar 2013

Beim FDP-Kreisverband zeigt sich Staatssekretärin Katja Hessel optimistisch: Vier Jahre erfolgreiche Arbeit sollten vom Wähler honoriert werden.
Katja Hessel, Staatssekretärin im Bayerischen Wirtschaftsministerium sieht die FDP im Aufwind. Foto: Katrin Geyer


Die traditionellen Heringe zum Aschermittwoch sind Katja Hessel nicht vergönnt: Nur knapp eine Stunde hat die Staatssekretärin aus dem Bayerischen Wirtschaftsministerium gestern Abend in der "Alten Feuerwache" Zeit für ihre liberalen Parteifreunde aus dem Kreisverband Kulmbach.
Optimismus ist zu Beginn eines Doppelwahljahres angesagt.Den scheinen die Liberalen bisweilen dringend nötig zu haben: Führungskrise und Sexismus-Debatte, Umfragen-Debakel und in Bayern ein drohendes Zerwürfnis mit dem Koalitionspartner CSU...
Katja Hessel ficht das nicht an. Seit vier Jahren sei die FDP in Bayern in der Regierungsverantwortung. In diesen vier Jahren habe sich vieles bewegt, sagt sie - dank der FDP. Die Breitbandversorgung gehöre dazu, auch wenn es da noch viel zu tun gebe. Die FDP habe mit dazu beigetragen, dass Bayern familienfreundlicher geworden ist: Ganz vorne sei man mittlerweile beim Krippenausbau dabei.


Kleine Seitenhiebe auf die politischen Mitbewerber müssen in einer Aschermittwochsrede sein. Und so gibt Katja Hessel dem großen Koalitionspartner CSU zu bedenken, dass in einer echten Partnerschaft nicht unbedingt der Größere auch das meiste zu sagen habe. "Da haben wir eine liberalere Sicht."
Dem SPD-Spitzenkandidaten Christian Ude wirft sie schlechte Vorbereitung bei seinen Auftritten vor; seiner Partei kreidet sie rückschrittliches Denken an. Bei den freien Wählern vermisst sie den klaren Kurs nach außen wie auch im Inneren, den Grünen wirft sie vor, Infrastrukturmaßnahmen generell zu verteufeln. "Auch wir wollen Bayern nicht zupflastern. Aber wir müssen uns jetzt für Infrastrukturmaßnahmen entscheiden, wenn wir vorankommen wollen."
Dass die FDP Politik kann, sei in den letzten vier Jahren in Bayern augenfällig geworden, sagt Hessel.



Daran, dass die Wähler das honorieren werden, hat sie keine Zweifel. Niedersachsen habe gezeigt, dass schlechte Umfragewerte nichts bedeuten müssten: "Wir können Wahlen gewinnen."
Ähnlich zuversichtlich gibt sich Thomas Hacker, der Bezirksvorsitzende der Liberalen und Fraktionsvorsitzende im Bayerischen Landtag. Auch er zählt das eine oder andere aus vier Jahren erfolgreicher Regierungsarbeit auf, meint, dass die guten Ergebnisse der letzten Kommunalwahl durchaus noch steigerungsfähig sind - und versichert in Anspielung auf die Fastnachtssitzung in Veitshöchheim, bei der er kürzlich im Fußball-Trikot aufgelaufen war: "Die Acht auf dem Rücken ist das Wahlziel."
Dass Hacker mit einem guten Ergebnis bei der Landtagswahl den Boden bereiten will für eine erfolgreiche Kommunalwahl wird Thomas Nagel freuen. Der Kulmbacher Stadtrat und FDP-Kreisvorsitzende sieht für seine Partei auf kommunaler Ebene noch viel Handlungsbedarf: Ein schlüssiges Energiekonzept fehle Kulmbach ebenso wie ein sinnvolles Konzept zur Schullandschaft. Zuversichtlich zeigt sich auch er.
Und während er sich mit seinen liberalen Parteifreunden die traditionellen Heringe schmecken lässt, muss Katja Hessel, die am Mittag schon beim großen Aschermittwochstreffen der FDP in Dingolfing war, noch weiter nach Bayreuth. Für sie reicht es an diesem Abend gerade mal zu einem Cappuccino.