Wir haben nichts zu meckern
Autor: Katrin Geyer
Kulmbach, Freitag, 15. Mai 2015
"Net gemeckert is gelobbt genuch!" So sagt der Franke - und macht damit deutlich, dass er nicht bereit ist, sich gleich enthusiastisch zu äußern, nur weil ihm etwas gefällt.
Das Urlaubs-Domizil? "Hot gebasst." Das Zeugnis des Sprösslings? "Ja, scho..." Das Krenfleisch im Dorfwirtshaus? "Konn mer net meckern." Womit dann auch das höchstmögliche Lob ausgesprochen und Koch oder Köchin gewissermaßen in den Adelsrang der Herd-Artisten aufgenommen worden wäre.
Der Franke weiß mit derartigen Beifallsbekundungen umzugehen. Mehr Worte braucht's nicht.
Und dann steht dann doch plötzlich eines Tages eine ältere Dame in der Redaktion, die uns entschieden auffordert: "Lobt doch auch mal!" Am nächsten Tag werde ich beim Einkaufen angesprochen: "Lobt doch mal, das muss doch auch sein!" Und weil aller guten Dinge drei sind, meldet sich auch noch ein Leser am Telefon: "Das solltet ihr mal schreiben - auch mal loben!"
Nun gut. Dann tun wir das.Und bedanken uns im Namen unserer Gesprächspartner einmal wortreich.
Ersten: Bei den Menschen, die den Kulmbacher Grünzug so wunderbar in Schuss halten und dafür sorgen, dass es den von vielen Spaziergängern geliebten Vögelchen in der Voliere gut geht.
Zweitens: Bei den (vermutlich ehrenamtlich aktiven) Männern und Frauen, die den Frankenweg zwischen Kulmbach und Weißenbrunn so vorbildlich markiert haben, dass man sich dort beim besten Willen nicht verlaufen kann.
Und drittens: bei der Stadtgärtnerei für den zu allen Jahreszeiten ganz wunderbaren Blumenschmuck im Stadtgebiet, der für eine BR-Leserin jeden Tag aufs Neue eine Freude ist.
In der Tat: Es gibt viel zu loben bei uns. Jedenfalls einiges, wo man nun wirklich nicht meckern kann. Katrin Geyer