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Windpark Hain-Ost: Baumfällungen beginnen am Montag


Autor: Stephan Tiroch

Hain, Dienstag, 20. Oktober 2015

Der Investor aus Mannheim lässt am Spitzberg und Reinberg die vorbereitenden Waldarbeiten durchführen. Und der LBV Kronach wundert sich, nachdem vom Gericht noch nicht über den Eilantrag entschieden worden ist.
Fünf Windräder sollen im Windpark Hain-Ost gebaut werden. Die so genannte Zuwegung ist von Gärtenroth und Flurholz zum Spitzberg und zum Reinberg geplant. Grafik: Archiv


Die vorbereitenden Arbeiten zur Errichtung des Windparks Hain-Ost im nächsten Jahr beginnen am Montag. Im Bereich von Spitzberg und Reinberg werden Bäume gefällt, um die Bauflächen herzurichten. Nachdem die Zuwegung, also die Anlieferung der Bauteile, über Mainroth, Gärtenroth und Flurholz geplant ist, will der Investor, die MVV Energie AG aus Mannheim, auch öffentliche Feld- und Waldwege im Bereich der Stadt Burgkunstadt und der Marktgemeinde Mainleus nutzen.

Laut MVV-Pressesprecher Roland Kress "werden wir in der kommenden Woche ab Montag, 26. Oktober, mit den erforderlichen Holzarbeiten zur Vorbereitung der Bauflächen beginnen". Grundlage dafür sei die Anordnung der sofortigen Vollziehung der Genehmigung des Windparks durch das Verwaltungsgericht in Bayreuth und die Bestätigung des Bayerischen Verwaltungsgerichtshofs in München.

Die Holzarbeiten seien in zwei Abschnitte aufgeteilt.

Kress: "Zunächst werden die Standorte der Windenergieanlagen 1 bis 4 nebst Kranstell-flächen sowie die Wege zwischen den vier Anlagen bearbeitet." Bis Mitte Januar wolle man in einem zweiten Abschnitt auch die Arbeiten für den Standort der fünften Anlage in Angriff nehmen. Voraussetzung dafür sei eine Vereinbarung mit dem Bayerischen Rundfunk über die Richtfunkstrecke Ochsenkopf-Coburg. "Wir wollen diese Vereinbarung bis Januar erzielen."


Aufbau der Windräder im Sommer

Die Holzarbeiten, so Kress, würden von der Waldbesitzervereinigung Kronach-Rothenkirchen durchgeführt. Nach deren Abschluss erfolge während der Wintermonate bis Ende Februar der erforderliche Wegebau. "Je nach Baufortschritt und Witterung werden wir mit dem Bau der Fundamente beginnen, so dass im Sommer die Türme und Anlagen montiert werden können", erklärt Kress.

Das anhängige Gerichtsverfahren - der Landesbund für Vogelschutz klagt gegen den Windpark - hat somit den Baubeginn nicht verzögern können. Laut LBV Kronach liegt bislang keine Entscheidung über den Eilantrag gegen den Sofortvollzug der Baugenehmigung vor.


Burgkunstadt: Stadtrat entscheidet

Offen ist noch, ob der Mannheimer Investor zwei ausgebaute öffentliche Feld- und Waldwege der Stadt Burgkunstadt befahren darf. Darüber soll der Stadtrat, wenn bis dahin die erforderlichen Unterlagen der MVV Energie AG vorliegen, am 10. November in öffentlicher Sitzung entscheiden. Dann wird auch ein Vertreter des Investors im Stadtrat erwartet.

Was die Nutzung eines Feldwegs bei Schimmendorf angeht, ist die Genehmigung auf dem Verwaltungsweg und in Absprache mit Bürgermeister Dieter Adam erteilt worden. Man habe nur die Auflage gemacht, den Weg anschließend wieder herzurichten, heißt es im Rathaus.