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Windkraftgegner in Wonsees können sich freuen


Autor: Katharina Müller-Sanke

Wonsees, Donnerstag, 16. Januar 2014

Der Gemeinderat tagt. Dass es am Mittwochabend um das Thema Windkraft geht, wird allein durch die zahlreichen Besucher klar. Obwohl Beobachter sich schon vor der Beratung sicher sind, dass beide Anträge auf Errichtung von Windkraftanlagen abgelehnt werden, sind alle Stühle besetzt.
Die Windkraftgegner können sich über Beschlüsse des Wonseeser Gemeinderats freuen. Das Gremium hat am Mittwochabend - wie erwartet - den Bau zweier Anlagen abgelehnt. Foto: Archiv/Alexander Hartmann


"Wir wollen ein Zeichen setzen, dass wir gegen die Verspargelung der Landschaft sind", sagt eine Besucherin.
So, wie es erwartet wird, kommt es dann auch. Nach einer kurzen Diskussion darüber, wie groß der Anteil der Windkraftgegner in der Bevölkerung nun tatsächlich ist, stellt sich der Gemeinderat mit 10:1 Stimmen gegen zwei Vorhaben. Das erste betrifft eine Windkraftanlage auf der Gemarkung Wonsees. Dieses Windrad ist direkt neben einer Fläche geplant, die der Gemeinderat bereits im vergangenen Jahr für eine solche Nutzung abgelehnt hat.

Das zweite Bauvorhaben betrifft vier Anlagen auf der Gemarkung Krögelstein. Sie liegen am äußersten Rand des Landkreises Bamberg direkt an der Grenze zu Wonsees.

Nach Auskunft von Bürgermeister Günter Pfändner (CSU) hat es das Landratsamt Bayreuth schlicht verschlafen, die Stellungnahme des Marktes Wonsees als Nachbargemeinde einzuholen.

Deshalb sei das Thema erst kurzfristig auf die Tagesordnung genommen worden.

Bei einer Gegenstimme lehnt der Wonseeser Gemeinderat auch dieses Bauvorhaben der Firma Prokon ab. Die Angst der Windkraftgegner liegt vor allem darin begründet, dass dieses Gebiet vorbelastet und damit einem weiteren Bau auf angrenzendem Gelände Tür und Tor geöffnet wäre, wenn diese Windräder gebaut würden. So jedenfalls begründet es Hans-Peter Zahner. Die Ablehnung des Gremiums liegt jetzt dem Landratsamt Kulmbach vor.

Leerrohre statt Entschädigung

Die Firma IBC Solar aus Bad Staffelstein hat bereits im Zuge des Baus mehrerer Solarfelder auf Wonseeser Grund viele Meter Leerrohr verlegt, die nun für Glasfaserkabel genutzt werden. Nun sollen weitere 2400 Meter Rohre folgen. Wofür sie benötigt werden, ist derzeit noch unklar. Statt einer Entschädigung im niedrigen vierstelligen Bereich zog das Gremium aber die kostenlose Verlegung der Rohre vor.

Die Schirradorfer Feuerwehr hat die Dächer zweier Hallen in Eigenregie erneuert. Im Nachgang zur Sanierung bat die Löschgruppe nun um einen Zuschuss für die 6375 Euro teure Maßnahme.

Der Gemeinderat wies zwar darauf hin, dass solche Anträge eigentlich vor Beginn der Baumaßnahme gestellt werden müssten; angesichts der Tatsache, dass die Gemeinde auch in anderen Ortsteilen am Bau von Dorfhäusern beteiligt gewesen sei und in Schirradorf die Hallen der Feuerwehr auch viel von anderen Vereinen genutzt werden, entschloss sich das Gremium dennoch dazu, einen Zuschuss von 2000 Euro zu gewähren.