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Wind verhindert Kran-Aufbau bei Ireks in Kulmbach


Autor: Sonny Adam

Kulmbach, Freitag, 02. November 2012

Die Firma Ireks baut ein neues Bürogebäude in Kulmbach. Das Fundament ist fertig, doch für den weiteren Fortgang der Arbeiten wird ein Kran benötigt. Der sollte am Freitag aufgestellt werden, doch der Wind machte den Arbeitern einen Strich durch die Rechnung.
Der Kran für die Ireks-Großbaustelle blieb am Freitag am Boden. Der Wind war für die Aufstellung zu stark. Fotos: Sonja Adam


Bei der Ireks tut sich was. Seit Wochen wird bereits der Untergrund für das neue Bürogebäude stabilisiert. Hundert Bohrpfähle sind in das Erdreich eingebracht, um den Untergrund, der sonst nicht tragfähig genug wäre, für den neuen 24 mal 48 Meter großen Verwaltungskomplex zu stabilisieren. "Die Erdarbeiten und die Pfahlgründung sind jetzt so gut wie abgeschlossen, für den weiteren Fortgang der Arbeiten benötigen wir einen Kran", erklärt Wilhelm Kailer von der Firma Ireks. Und der Kran muss so hoch sein, dass er über das 56 Meter hohe Silogebäude - mit Antenne sind es sogar 60 Meter - leicht hinweg kommt.

Deshalb hat der Generalunternehmer - die Firma Mühlherr - bei Auto-Klug einen achtzig Meter hohen Kran bestellt. Dieser Kran wird die kompletten Rohbauarbeiten begleiten, also mindestens bis Ende Juni 2013 auf der Großbaustelle sein. Gestern sollte der Kran aufgestellt werden, doch der Wind machte den Bauarbeitern einen Strich durch die Rechnung.

Die Einzelteile des Kranes werden in Teilstücken angeliefert, müssen vor Ort erst montiert werden. Ein Trupp von acht Arbeitern ist damit beschäftigt, stabilisierende Teile am Boden miteinander zu verbinden, Verstrebungen festzumachen. Es ist eine Wissenschaft für sich.


Wind nur bis maximal 50 Kilometer pro Stunde erlaubt



Doch der Wind machte den Experten Sorgen. "Ob das noch was wird", bangten die Arbeiter.

"Es sind bei der Aufstellung nur maximale Windgeschwindigkeiten von fünfzig Stundenkilometern zulässig. Aber aktuell haben wir Böen von bis zu siebzig Stundenkilometern", hatte Projektleiter Michael Götz gestern vormittag schlechte Nachrichten. Die Aufsteller machten trotzdem weiter. Alle Vorarbeiten sollen erledigt werden. "Vielleicht öffnet sich dann am Nachmittag ein Zeitfenster von eineinhalb bis zwei Stunden, wo wir den Kran montieren können. Mehr brauchen wir nicht", hoffte auch Projektleiter Hansjürgen Weber von der Firma Mühlherr.

Der Wind, der am Boden so unspektakulär aussieht, kann in schwindelnder Höhe prekäre Folgen haben: Denn bei der Montage der Kranteile müssen an drei Verankerungspunkten Bolzen eingeschlagen werden. Wenn die Teile aber im oberen Bereich bei siebzig Kilometer Windgeschwindigkeit schwanken, dann macht das - auf die Höhe berechnet - drei Meter hin und her aus, also insgesamt eine Schwankungsbreite von sechs Metern. Und das wäre für die Monteure zu gefährlich.

"Wir können kein Risiko eingehen. Wir bleiben mit dem Deutschen Wetterdienst in Kontakt und entscheiden dann spontan. Wenn nicht, dann montieren wir den Kran einfach am Dienstag, denn morgen soll es noch schlechter werden", gab Prokurist Jörg Eberlein dann die Parole aus.


Bau soll bis Ende 2013 fertig sein



Das neue Ireks-Gebäude gegenüber der Pforte wird 21.000 Kubikmeter umbauten Raum haben, soll zusätzlich zum Erdgeschoss sieben Etagen bekommen. Bis Ende nächsten Jahres soll es fertig sein. "Aber auf einen Tag hin oder her kommt es uns nicht an. Wir liegen gut im Zeitrahmen", so Wilhelm Kailer von der Ireks keinen Stress. In den nächsten Wochen und Monaten wird auch am Wochenende auf der Ireks-Baustelle gearbeitet. "Bis jetzt nur an den Samstagen, aber wenn die Zeit drängt auch am Sonntag", erklärte Eberlein.

Das Schwierigste an der Baustelle sind die beengten Platzverhältnisse, in die das Bürogebäude eingepasst werden soll. Deshalb erfolgt auch keine Bauweise mit Fertigteilen, sondern alle Wände werden an Ort und Stelle betoniert.

Übrigens: Sobald der Kran einmal steht, ist Wind kein Problem mehr. Denn unten am Kreuz ist der Kran mit 120 Tonnen Gewicht beschwert und dieses gigantische Gewicht wirft selbst ein stärkerer Sturm nicht so leicht um.