Wie gesund ist unser Essen?
Autor: Sebastian Martin
Mainleus, Dienstag, 07. Mai 2013
Wie viel Zucker ist in einer Flasche Ketchup? Schwierige Frage. An der Mainleuser Grundschule haben Schüler gelernt, was so alles in unseren Lebensmitteln steckt. Die Antworten ließen die Kinder nicht schlecht staunen.
"Boah!" Murmelt es in der Klasse. 61 Stück Zucker sind in einer Ketchup-Flasche? Das können die Schüler der 3aG jetzt wirklich nicht glauben. "Wahnsinn, ich glaub, ich muss aufhören mit dem Ketchup", bekennt einer aus den Reihen. Also weg von den leckeren Sachen. Warum nur schmeckt das alles immer so gut? Weil viel Zucker drin ist, will Lehrer Dirk Pfeufer den Schülern nahe bringen. Und davon sollte man möglichst wenig zu sich nehmen.
Der Projekttag an der Grundschule Mainleus mit dem Thema "Was steckt in Lebensmitteln?" läuft schon den halben Vormittag. "Die Schüler sollen lernen, welche Lebensmittel gesund sind, welche nicht", sagt Pfeufer. Die ganze Schule ist beteiligt. Im Herbst 2012 haben sich die Lehrkräfte fortgebildet, das Thema war eben Lebensmittel. Das habe man zum Anlass genommen, einen ganzen Projekttag zu veranstalten.
"Grundlage sind die Experimente", sagt Pfeufer.
Dirk Pfeufer vermittelt den Schülern, welche Sorten Zucker es gibt: Würfelzucker, Puderzucker, weißer Kandis, Rohrzucker und mehr. Die Schüler wissen schon ziemlich Bescheid. Nur, wo eben so richtig viel Zucker drin steckt, wissen sie nicht.
"Das mit dem Ketchup hätte ich nicht gedacht", sagt Lars Langheinrich. Das Erstaunen war auch bei ihm groß, als der Schüler gehört hat, dass in Nutella 78 Stück oder in Cola 40 und in einem Becher Fruchtzwerge mehr als zwei Stück Zucker stecken. Aber da ist Lars nicht allein, alle Schüler haben sich da voll verschätzt. Manche gingen sogar nur von vier oder sechs Stück Zucker aus. Lehrer Dirk Pfeufer zeigt anhand einer Ernährungstabelle, dass von den süßen Leckereien nur eine Hand voll am Tag gegessen werden sollte. Alles andere ist zu viel.
Geheimschrift mit Apfelsaft
Den Schülern hat es Spaß gemacht, mit dem Essen zu "spielen". An der Station Fett ging es zur Sache: "Wir haben Schlagsahne geschlagen, und am Ende war es Butter", erzählt Nelli Maier. Die Butter haben sie dann gleich noch mit Brot probiert. "Lecker", findet Marie Tiroch. Ihr hat auch der Test gut gefallen, bei dem es darum ging, festzustellen, in welchen Lebensmitteln Stärke ist. Und Emma Kraus fand das Experiment mit der Geheimschrift am besten. Das war wieder bei der Station Zucker. Lehrer Pfeufer hat den Schülern vorher gezeigt, was passiert, wenn Zucker erhitzt wird. Das so gewonnene Wissen nutzt der Lehrer, um den Schülern selbst die Möglichkeit zu geben, ein Experiment zu machen.
"Mit Apfelsaft kann man geheime Botschaften schreiben", sagt er. Dazu brauchen die Schüler einen "Stift", der eigentlich ein Holzstöckchen ist, das in den Saft getunkt wird. Dann schreiben die Kinder etwas auf einen Zettel. Nach dem Trocknen sieht das Papier unbenutzt aus. Doch, sobald die Schüler das Papier über eine Kerzenflamme halten, erscheint die Schrift. Klar, der Fruchtzucker karamellisiert! Die Schüler probieren es eifrig aus. Es klappt!
Am Ende des kulinarischen Tages gab es noch ein gesundes Buffet für die Schüler in der Aula, das die Eltern zubereitet haben. Da waren Brote mit Gesichtern aus Paprika und Karotten und es gab selbst gepressten Apfelsaft. "Die Äpfel haben die Schüler im Heimat- und Sachkundeunterricht gesammelt", sagt Lehrerin Ulrike Eckler-Schneider, die Leon ein Glas einschenkt. So vermittelt man an der Schule in Mainleus, wie gesunde Ernährung funktioniert.