Wettlauf im Grünen
Autor: Dagmar Besand
Kulmbach, Dienstag, 18. Juni 2013
Endlich Sommer! Zeit, um die Natur und den eigenen Garten zu genießen. Es ist schon erstaunlich, wie schnell nach dem großen Regen alles wächst.
Alles? Nun, da gibt es Unterschiede. Ich werde das Gefühl nicht los, das am schnellsten wächst, was man am wenigsten gebrauchen kann. Beispiel Grünflächen: Ein Zentimeter Gras wächst so schnell wie 20 Zentimeter Brennesseln. Neu angesäte Hälmchen haben da schwer zu kämpfen, um ein ansehnlicher Rasen zu werden.
Noch krasser sieht's im Gemüsebeet aus: Salat und Kohlrabi entwickeln sich prima, diverse tief- und breitwurzelnde Wildpflanzen schießen aber mindestens drei Mal so schnell in die Höhe. Chancengleichheit? Im Pflanzenreich ist das offensichtlich kein Thema. Hier regiert die Ellenbogengesellschaft. Werden die Schwachen nicht von kundiger Hand gepäppelt, gehen sie unter.
Also heißt es täglich: Ab ins Beet - jäten, lockern, düngen. Selten macht ein Teller Grünes so viel Arbeit. Bleibt zu hoffen, dass die Schnecken jetzt zumindest so viel Anstand haben, uns ein wenig von der zu erwartenden Ernte übrig zu lassen - damit sich der Einsatz auch lohnt.