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Werkhalle in Neuenmarkt brennt komplett aus


Autor: Werner Reißaus

Neuenmarkt, Sonntag, 16. März 2014

Vermutlich eine Gasgemisch-Explosion hat am Samstagnachmittag im Werkstattgebäude der Bauunternehmung Hollweg-Bau GmbH im Neuenmarkter Ortsteil Hegnabrunn einen Dachstuhlband ausgelöst. Rund 120 Feuerwehrleute waren im Einsatz, um die Flammen zu löschen.
Foto: Werner Reißaus


Bei der Polizeinspektion Stadtsteinach, die mit der Aufnahme des Schadensfalles beschäftigt war, herrschte unmittelbar nach dem Brandfall noch Ratlosigkeit, wie es zu dieser Verpuffung kommen konnte. Ein Mieter in einem benachbarten Wohnhaus der Bauunternehmung wurde durch einen lauten Knall aufgeschreckt und als er nach dem Rechten schauen wollte, kamen ihm auch schon Rauchwolken aus dem Werkstattgebäude entgegen. Er alarmierte sofort die Polizei und um 15.58 Uhr ging der Notruf bei der Leitstelle in Bayreuth ein: "Dachstuhlbrand in der Bayreuther Straße 7".

Ein Großaufgebot an Einsatzkräften war damit beschäftigt, den Brand in einer Lagerhalle des Baugeschäfts zu löschen. Die mit 120 Mann angerückten Feuerwehren der umliegenden Gemeinden unter der Leitung von Kreisbrandmeister Reiner Bär, hatten die Lage schnell unter Kontrolle, konnten allerdings nicht mehr verhindern, dass die Werkhalle komplett ausbrannte.



Nach Auskunft der Rettungskräfte könnte der Brand durch ein in der Kanalisation entdecktes explosives Benzin-Dieselgemisch ausgelöst worden sein. Die Druckwelle breitete sich über die Kanalisation derartig aus, dass auch Kanaldeckel der umliegenden Straßen aus ihren Halterungen gedrückt wurden. Der genaue Grund für den Brand ist allerdings bislang unklar. Ebenso unklar ist auch, wie und wo das Kraftstoffgemisch in die Kanalisation gelangen konnte. Zum jetzigen Zeitpunkt besteht allerdings keine Gefahr mehr für die Bevölkerung.

Durch die Feuerwehr Neuenmarkt sind in Zusammenarbeit mit dem örtlichen Klärwärter die Kanalleitungen geflutet und eine Ölsperre in der Kläranlage eingerichtet worden. Die Verantwortlichen des Landratsamtes Kulmbach waren ebenfalls vor Ort und machten sich ein Bild von der Lage. Der Sachschaden wird nach ersten vor-sichtigen Schätzungen mit rund 50.000 Euro beziffert. Glücklicherweise wurde niemand verletzt. Die weiteren Ermittlungen hat die Kriminalpolizei Bayreuth übernommen.

Neben den Feuerwehren aus dem Gemeindebereich mit Neuenmarkt, Hegnabrunn und Schlömen waren noch die Wehren aus Trebgast, Feuln-Waizendorf, Himmelkron, Wirsberg, Untersteinach und Kulmbach im Einsatz. Die Feuerwehr Kulmbach nahm mit dem Rüstwagen eine Messung der Abwasserleitung vor, die unmittelbar an dem Werkstattgebäude vorbeiführt. Kreisbrandinspektor Fritz Weinlein: "Der Rüstwagen verfügt über ein Messgerät, mit dem explosive Atmosphären gemessen werden können. Wir wollten damit auf Nummer sicher gehen, dass in dem Kanal keine explosive Atmosphäre ist." Dies wurde dann auch bei der Messung bestätigt.