Wer ist der gemeine Schilderdieb im Kulmbacher Land?
Autor: Klaus-Peter Wulf
Marktleugast, Donnerstag, 05. März 2015
Im Kulmbacher Oberland wurden bereits rund 200 Wanderweg-Markierungen gestohlen. Gebietswegewart Michael Kühnel bittet um erhöhte Aufmerksamkeit, um dem Täter auf die Schliche zu kommen.
Der Frankenwaldverein mit Hauptsitz in Naila erschließt den Naturpark Frankenwald mit einem Wanderwegenetz von zirka 4000 Kilometern. Die vielen, verschiedenen Routen zeigen dem einheimischen Wanderer und den Gästen die wunderschöne Natur und die kulturellen Sehenswürdigkeiten der Region.
Viele ehrenamtliche Helfer geben ihr Bestes und wenden dafür viel Mühe und Freizeit auf, um die Wege zu markieren, damit sich die Wanderer mühelos orientieren können. Umso bedauerlicher ist es, wenn scheinbar mutwillig Markierungszeichen und Wegweiser beschädigt oder abgerissen werden.
Anzeige gegen unbekannt
Sollte das gezielt und wiederholt geschehen, sieht sich der Frankenwaldverein gezwungen, Anzeige gegen unbekannt zu erstatten. Der Verein weiß, dass bei Markierungsarbeiten nicht immer mit allen Anliegern oder sonstigen betroffenen Personen gesprochen werden kann. Sollten von seiten der Bürger Probleme im Zusammenhang mit den Wanderwegen und Markierungsarbeiten auftreten, werden diese gebeten, sich an den Gebietswegewart für den Landkreis und die Stadt Kulmbach, Michael Kühnel, zu werden - per E-mail an michael_K82@web.de oder telefonisch unter der Nummer 09255/808423.
Besonders ärgert sich der Neuensorger Michael Kühnel darüber, dass von Marienweiher über das Schwedenkreuz bis hinunter zur Achatzmühle laufend Markierungszeichen des überregionalen und zertifizierten Wanderweges "Fränkisches Steinreich" und des Weges KU 72 "Zur Weidmeser Höhe" abgerissen und geklaut werden. "Wir haben im Frühjahr 2014 die erste Nachmarkierung auf dieser Strecke gemacht, da waren bereits die bei der Ersterschließung größtenteils mit Silikon aufgeklebten Zeichen abgerissen und spurlos verschwunden", berichtet der Gebietswegewart. Bis heute seien es insgesamt rund 200. Das bedeutet auch einen finanziellen Schaden von Hunderten von Euro.
Nach einem Tag wieder weg
Mit neuen Trägern machte sich der Markierungstrupp unter der Leitung von Werner Zapf mit den Wegewarten des Landkreises Kulmbach erneut auf den Weg, um die Strecke nach zu markieren. Bereits einen Tag später wurde festgestellt, dass unliebsame Zeitgenossen den Aufkleber "Fränkisches Steinreich" schon wieder abgezogen hatten. Michael Kühnel musste bis Anfang November nicht weniger als drei Mal neue Aufkleber aufbringen.
Zange dabei?
Bei einer Begehung stellte er zudem erschrocken fest, dass alle Doppelträger mit dem Emblem "Fränkisches Steinreich" und der Wegenummer 72 verschwunden waren. Zudem muss der Dieb eine Zange dabei gehabt habe, denn ohne bringt man die Aluminiumnägel nicht heraus. Unverzüglich informierte der Gebietswegewart den Frankenwald-Hauptverein in Naila.
"Wir haben uns dann zusätzlich von der Verwaltung die Waldbesitzeradressen geben lassen und die Befragung von Hauptwegewart Jürgen Langheinrich ergab, dass keiner von ihnen etwas gegen die erfolgte Markierung einzuwenden hat", spricht Kühnel Klartext.
Eine Bitte
Nun bitten die Verantwortlichen die Spaziergänger und Wanderer darum, in dem genannten Bereich sehr aufmerksam zu sein und Verdächtiges zu melden. Der Frankenwald-Hauptverein werde dann umgehend Anzeige erstatten, um das unsägliche Tun des Schilderdiebs zu unterbinden.
Sollten sich keine Hinweise ergeben, wird dieser Streckenabschnitt möglicherweise nicht mehr markiert oder in Zukunft umgangen. Das wäre vor allem für die Gastronomie dort schädlich, da dieser Weg die Achse Marienweiher-Hermes verbindet.