Ich drucke mir solche Studien ja aus und lege sie in der Küche unter den Kocher für die Eier - sollen die sich doch davon abschrecken lassen. Mir macht mehr Angst, dass derlei Erhebungen überhaupt

erstellt werden; und dass es Menschen gelingt, die Ergebnisse aus der geschlossenen Abteilung zu schmuggeln.

Jedenfalls setze ich diesem Angstwahn die blanke Zuversicht entgegen. Sie denken an den Satz: "Optimismus ist nur ein Mangel an Information"? Ich entgegne spontan mit Ekart von Hirschhausen: "Schenkt dir das Leben eine Zitrone - mach Limonade draus!" (Der ängstliche Deutsche wird freilich greinen: Meine Zitrone ist bestimmt faul und bringt mich um.)

Praktisches Beispiel für angewandten Optimismus gefällig: die Energiepreise. Glauben Sie nicht? Natürlich können wir jammern - darin ist unser Volk laut einer anderen Studie sogar Weltmeister - , wir müssen es aber nicht. Wenden wir einen Trick an: Schauen wir auf die, denen es noch schlechter geht. Hilft immer.

Nehmen wir die Sonne: Seit geschätzt elf Milliarden Jahren feuert die wie bekloppt drauf los, als gäbe es energetisch kein Morgen. In rund fünf Milliarden Jahren aber wird dem Glutfräulein der Brennstoff ausgehen (wenn ihr der himmlische Kaminkehrer nicht vorher wegen Emissionsverstoßes die Feuerstätte stilllegt). Selber schuld, raunen Energieberater. Was musste sie ihre Butze auf 6000 Grad aufheizen, wo jeder weiß, dass 20 Grad genügen?

Während es um den Feuerball also zappenduster bestellt sein wird, wenn ihm final die Funzel erlischt, dürfen wir frohlocken: Wir können dann getrost zurückstellen auf Öl, Gas, Kohle! Wir haben vorgesorgt und genug Vorrat im Boden gelassen, eben nicht alles verbraten. Der Energiewende sei Dank. Na bitteschön, die Sonne hätte doch auch Alternativen ausloten können, Zeit genug dafür hatte sie nun wirklich. Hat sie nicht gemacht, ihr Pech... Spare in der Zeit!

Und, wirkt mein Optimismus schon? Nicht? Ich würde Opti-Mist erzählen, sagen Sie?