Wenn die Küche denkt - und wir das Denken einstellen
Autor: Peter Müller
Kulmbach, Mittwoch, 23. Januar 2013
Es ist kurz vor 17 Uhr. Sie sitzen zwar noch am Arbeitsplatz, überlegen aber schon mal, was am Abend auf der häuslichen Speisekarte stehen könnte. Via Smartphone kontaktieren Sie Ihren Kühlschrank.
Der informiert Sie, dass Wurst, Butter, Käse, Obst und Gemüse in den Fächern liegen, aber die Eier ausgegangen sind. Wenn Sie es unbedingt wissen wollen, liefert das Gerät gleich das Rezept für ein Gericht, das Sie mit den noch vorhandenen Lebensmitteln zubereiten können. Oder sagt Ihnen, was Sie auf dem Nachhauseweg unbedingt noch schnell besorgen müssen. Bestenfalls bestellt der Kühlschrank die fehlenden Zutaten im Internet.
Visionen? Nein, das ist die Realität in der modernen Küche, wie ein Fernsehbeitrag über die am Sonntag zu Ende gegangene Internationale Möbelmesse in Köln gezeigt hat. Dass ein solcher Kühlschrank den Gegenwert eines Kleinwagens darstellt und man für die ganze High-Tech-Küche, in der der Geschirrspüler bei Fehlern sogar den Kundendienst kontaktiert, auch eine kleine Eigentumswohnung kaufen könnte - was soll's.
Aus Science-Fiction ist auch im
Ja, wo bleibt denn da des Hirn? Bei aller Aufgeschlossenheit gegenüber solchen Erfindungen: Ich glaube, dass es keine zehn Jahre mehr dauern wird, bis die halbe Menschheit verblödet ist, weil sie durch den Technikwahn das Denken verlernt hat.