Weltneuheit für Kulmbacher Jäger: Ein Kühlhaus im Container
Autor: Sonny Adam
Untersteinach, Mittwoch, 17. Dezember 2014
In Untersteinach ist ein Sammelcontainer aufgestellt worden. Es handelt sich um eine echte Weltneuheit, in der bis zu 50 Wildschweine gekühlt und zwischengelagert werden können.
Mit lautem Getöse hievt ein Schwerlastkran eine Weltneuheit an seinen Standort. Es handelt sich um einen neun mal drei Meter großen Wildsammelcontainer, der auf dem Gelände der Untersteinacher Firma Purucker einen Platz findet.
Der Container kostete 80.000 Euro
In dem einzigartigen Container können bis zu 50 Wildschweine gekühlt und zwischengelagert werden. Er soll noch vor Weihnachten in Betrieb genommen werden. "Die bayerischen Staatsforsten möchten auf dem Jagdsektor vorbildlich sein, deshalb haben wir solch einen Container angeschafft", erklärt der Leiter des Forstbetriebs Nordhalben, Fritz Maier. Die Kosten belaufen sich auf stolze 80.000 Euro.
Der Container besteht aus einem so genannten Vor- und Zerwirkraum sowie aus einer Kühlzelle. "Dass wir diese Investition tätigen, hat auch etwas mit Lebensmittelhygiene zu tun. Wir liefern schließlich auch an Wildgroßhändler, Gaststätten und Privatleute. Aber wir geben nur ganze Wildstücke ab", erklärt Maier. "Wir können alles nachvollziehen - die Herkunft, den Schützen, den Schießort." Natürlich führe der Forstbetrieb auch einen lückenlos Nachweis über die Kühlkette.
Dicke Wände und Fußbodenheizung
In der Wildkammer hat es zwischen drei und fünf Grad. Der Container hat zehn Zentimeter dicke Wände und ist speziell isoliert. So bleibt de Energieaufwand beim Heizen und Kühlen niedrig. Zudem ist er komplett funktionell ausgestattet - mit allem Drum und Dran. Der Boden weist ein Gefälle auf, eine integrierte Fußbodenheizung sorgt für ein schnelles Abtrocknen, auch sämtliche Stoßfugen sind hygienegerecht versiegelt.
"Die Anschaffung hat auch etwas mit der Gesundheitsvorsorge für unsere Mitarbeiter zu tun", erläutert Maier. So befördere eine so genannte Rohrbahnanlage das Wild - fast ohne Kraftaufwand - in die Kühlkammer.
Stadtsteinacher Kühlkammer war zu klein
Bis dato hatten die Staatsforsten Wildsammelstellen in der Waldhütte im Limmersdorfer Forst und in Nordhalben. Außerdem stand beim Forstamt in Stadtsteinach eine kleine Kühlkammer zur Verfügung. Doch die sei zu klein und außerdem schlecht anfahrbar. Gleichzeitig würden die Abschusszahlen, vor allem beim Schwarzwild immens steigen. Und jetzt beginne die Hochsaison. "Wir haben Jagden, da werden 20 oder 30 Wildschweine geschossen. Dafür hätten wir sonst keine Kapazitäten", so Maier. Aktuell erfreue sich Wild großer Beliebtheit. "Auch neue Wildgroßhändler fragen nach."
Revierleiter Patrick Lehmann freut sich, dass der Wildsammelcontainer so nah bei seinem neuen Büro liegt. Denn auch das Revierbüro ist, weil in Stadtsteinach keine Räumlichkeiten gefunden worden waren, bei der Firma Purucker untergebracht: im ersten Obergeschoss.