Was gemeinsame Töne alles können
Autor: Dagmar Besand
Kulmbach, Mittwoch, 11. Mai 2022
Ich war gerade einmal fünf Jahre alt, als ich zum ersten Mal in einen Kinderkirchenchor ging. Geworden ist daraus eine Liebe fürs Leben.
Mit anderen Kindern singen, sich von Probe zu Probe verbessern, Applaus für einen gelungenen Auftritt bekommen, Freunde finden und zusammen Spaß haben - das waren Erfahrungen, die mich geprägt haben und bis heute fürs Musizieren begeistern.
Meine Eltern hat das damals ebenso gefreut wie die Eltern der Kinder, die sich jetzt im neuen Dekanatskinderchor treffen.
Mag sein, dass es Wichtigeres gibt als zu singen, aber der Wert eines solchen Angebots geht weit über ein Stündchen Spaß am Nachmittag hinaus. Das Singen im Chor fördert Selbstbewusstsein, sicheres Auftreten, Konzentration, Aufmerksamkeit, eine gute Körperhaltung, Rücksicht und Teamgeist.
Genauso wichtig: Freundschaften, die über die Musik entstehen, sind ungewöhnlich belastbar und haltbar. Zumindest durfte ich diese Erfahrung machen und bin noch heute dankbar dafür.
Vom Kinderchor ging es für mich damals in den Jugendchor. Unsere Truppe blieb zusammen, bis wir uns beim besten Willen nicht mehr als "Jugend" ausgeben konnten.
Fast 30 Jahre ist das jetzt her.
Die Freunde von damals? Verstreut in alle Winde, aber nie vergessen. Es reichte die Idee, alle wieder einmal zusammenzubringen, und eine Email mit einer Einladung - und schon sind alle wieder da, die es irgendwie einrichten können. Am Wochenende findet das große Ehemaligen-Treffen statt - mit Probentag und Auftritt (Samstag, 19 Uhr, Petri) - und ganz sicher mit vielen lustigen und emotionalen Momenten.