Druckartikel: Warum eigentlich immer ich?

Warum eigentlich immer ich?


Autor: Peter Müller

Kulmbach, Freitag, 18. März 2016

Jeder kennt das: Gerade in einer Zeit, wo man tausend Sachen um die Ohren hat, kommen unliebsame Zusatzaufgaben.
Wann machen Sie was, wo und warum? Wer von Fragebogen-Aktionen betroffen ist, zum Beispiel vom Mikrozensus, muss sehr viel Zeit opfern. Foto: Symbolbild/Susanne Deuerling


Zum Beispiel der Mikrozensus, eine gesetzlich angeordnete Stichprobenerhebung. Damit werden aktuelle Zahlen über die wirtschaftliche und soziale Lage der Bevölkerung ermittelt. Für den größten Teil der Fragen besteht Auskunftspflicht.

Mich hat der Zufallsgenerator 2015 erwischt - und für heuer erneut. Damit die Daten sinnvoll fortgeschrieben werden können, wie es heißt. Auf 56 Seiten musste ich 186 Fragen beantworten, obwohl sich nichts geändert hatte.

Warum eigentlich immer ich? Das dachte ich, als mich diese Woche eine weitere Fragebogenaktion erreichte. Die kam diesmal nicht vom Statistischen Landesamt, sondern vom Autohersteller, der mir im Dezember einen neuen Wagen ausliefern durfte. Er stellt weit über 50 Fragen, teilweise sind über 20 Antworten möglich.

Beispiel gefällig? Wie häufig benutzen Sie Ihr Auto, um die Kinder zur Schule zu bringen? a) Fast jeden Tag b) 1 x pro Woche; c) 1 x pro Monat; d) nie/nicht möglich. Auch kurze Stellungnahmen zum vorherigen Fahrzeug und zur Kaufentscheidung sind gefragt. Als abschließend die familiäre Situation, der Wohnort und das genaue Einkommen abzüglich Steuern und Sozialabgaben auf der Agenda stehen, habe ich den Fragebogen entsorgt. Die Antworten sind nämlich freiwillig.

Aber, liebe Marketing-Strategen, wenn es Euch beruhigt: Alles gut mit meinem Auto. Und was es gekostet hat, wisst Ihr doch selbst.