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Wartenfelser Kirche erstrahlt zum Jubiläum in dezentem Licht


Autor: Klaus Klaschka

Wartenfels, Montag, 04. Sept. 2017

Der Auftakt der Jubiläumsfeierlichkeiten "150 Jahre Pfarrkirche Wartenfels" am Sonntagabend hatte etwas von den Bayreuther Festspielen.
Mit einem Konzert von 80 Sängern in vier Chören (hier die Chorgemeinschaft Wartenfels/Schwand) begannen am Sonntag die Feiern zum 150-jährigen Bestehen von St. Bartholomäus in Wartenfels. Foto: Klaus Klaschka


Wagen fuhren vor, Festgäste stiegen aus und hielten einen kurzen Plausch, während die Autos zu noch möglichen Parkplätzen dirigiert wurden. Aus der Ferne hörte man Stimmübungen. Die Prominenz wurde persönlich zu ihren Plätzen geleitet. Langsam füllte sich das Gotteshaus zum Chorkonzert, mit dem das Jubiläum begann. Die Feiern werden bis zum 17. September andauern.


Ausdruck des Glaubens


Warum der Anfang mit Musik geschehe, begründete Hausherr Pater Godfryd. Musik und Sprache seien Ausdruck des Glaubens und Dialogs über Gott. Deshalb komme diesen eine besondere Rolle bei Andachten und Gottesdiensten zu. 80 Sängerinnen und Sänger hatten sich denn auch in St. Bartholomäus für ein gemeinsames Konzert eingefunden: die Chorgemeinschaft Wartenfels/Schwand, der Gesangverein Rothwind/Fassoldshof, der Gesangverein 1896 Fölschnitz und der Gesangverein Liederhort Ludwigschorgast, alle vier unter der Leitung von Alexander Thern.

Robert Thern, der in das Konzert einführte, hieß insbesondere Otmar Föhr willkommen, der "mehr als ein Drittel des Bestehens dieser Kirche", nämlich über 60 Jahre lang, Organist und Chorleiter in dem Gotteshaus war.


Breit gefächertes Repertoire


Breit gefächert waren die Vorträge der vier Chöre. Diesmal nicht wie sonst gewohnt volksliedhaft, sondern fast durchgehend geistlichen Inhalts. Lateinisches aus dem 15. Jahrhundert oder Leonard Cohens "Halleluja" brachte der Gesangverein Rothwind/Fassoldshof zu Gehör. Früh- bis Spätromantisches, und das dynamisch sehr differenziert, kredenzte der Gesangverein Fölschnitz, ebenso der Gesangverein Ludwigschorgast, der zudem auch polyphone Sätze wie das Kyrie aus Rheinbergers Messe in G meisterte.

Gewohnt kräftig überzeugten die Männerstimmen der Chorgemeinschaft Wartenfels/ Schwand, die das Konzert mit den volkstümlich-empfindsamen "Heimatglocken" beendete, das fast schon zum Erkennungslied dieses Männerchors geworden ist.

Alexander Thern führt seine Chöre mit viel Bewegung, aber auch exakten Zeichen, was einer deutlichen und verständlichen Aussprache der Sänger zugute kommt. Zudem stellt er die gemischten Chöre nicht wie meist üblich auf: Frauen vorn, Männer dahinter. Er positioniert die einzelnen Chorstimmen nebeneinander, wodurch man polyphone Sätze deutlicher durchhört und vor allem auch die zahlenmäßig meist schwächer besetzten Männerstimmen besser zur Geltung kommen.


Alexander Thern gibt Denkanstöße


Zwischen den Auftritten der einzelnen Chöre gab Alexander Thern einige Denkanstöße aus wissenschaftlicher, theologischen und ganz persönlicher Sicht.

Nach dem Konzert wurde auf dem Vorplatz des Gotteshauses als äußeres Zeichen des Jubiläum die extra für diesen Anlass installierte Illumination der Kirche und der Kapelle am anderen Ende des Dorfes ganz oben auf dem Traischelberg zum ersten Mal in Betrieb genommen. Sie wird nun bis zum 17. September ab Einbruch der Dunkelheit bis 23.30 Uhr die beiden Wartenfelser Wahrzeichen weithin sichtbar in dezent farbiges Licht tauchen.