Wartenfelser Kirche erstrahlt in neuem Glanz
Autor: Sonny Adam
Wartenfels, Sonntag, 21. Dezember 2014
Weihbischof Herwig Gössl zelebrierte die erste Messe im sanierten Wartenfelser Gotteshaus St. Bartholomäus. Die Innenrenovierung der Kirche hatte rund 280.000 Euro gekostet.
Die Bartholomäus-Kirche ist kaum wiederzuerkennen. In den vergangenen acht Monaten ist das Gotteshaus für 280.000 Euro grundlegend saniert worden. Die Weihe der Wartenfelser Kirche nahm Weihbischof Herwig Gössl vor.
Im Altarraum auf der linken Seite thront fortan die fast lebensgroße Figur des Namenspatrons der Kirche - St. Bartholmäus - auf einem Sims. In Wartenfels wird der "Sohn des Furchenziehers" mit einem Buch dargestellt, anderorts auch mit Schindmesser und Fahne oder mit abgezogener Haut.
Bartholomäus verkündete nach Christi Tod die Botschaft von der Auferstehung in Mesopotamien, Armenien und Indien. Der Überlieferung nach wurde Bartholomäus, der auch den Beinamen Nathanael aus Kana trug, in Syrien getötet, wobei ihm bei lebendigem Leib die Haut abgezogen worden sein soll. Andere Quellen berichten allerdings, dass er enthauptet worden ist.
Farbige Hintergründe
Auf der anderen Seite im Altarraum kommen die Heiligen Paulus und Petrus zu neuen Ehren. Auch diese Figuren wurden restauriert. Damit sie noch besser zur Geltung kommen, hat man ihnen einen modernen Hintergrund in Blau gegeben. Ebenso der Marienfigur.
Mit leuchtend gelbem Hintergrund kommen das Tabernakel und das Deckengemälde zu neuen Ehren. Der Kreuzweg an den beiden Seiten wurde mit Grautönen in Szene gesetzt.
Insgesamt hat die Innensanierung 280 000 Euro gekostet. 180 000 Euro steuerte die Erzdiözese Bamberg bei, 30 000 Euro die Oberfrankenstiftung, weitere rund 70 000 Euro muss die Kirchengemeinde aufbringen.
Bei der ersten Messe nach der Sanierung dankte Kirchenpfleger Robert Göcking allen am Bau beteiligten. "Was lange währt, wird endlich gut", sagte er. Architekt Hans Spindler und Karl-Heinz Rottmann von der Erzdiözese hätten das Wartenfelser Gotteshaus zu einem Schmuckstück gemacht. Für die Hintermalungen zeichne der Künstler Tobias Kammerer verantwortlich. Viel Herzblut habe auch die Kirchengemeinde in die Sanierung gesteckt. "Das Haus aus Stein ist jetzt für die nächsten Jahre fit gemacht, lasst uns jetzt den Kirchenraum nutzen", sagte der Kirchenpfleger.
In einer feierlichen Zeremonie nahm Weihbischof Herwig Gössl St. Bartholomäus wieder "in Betrieb". Gemeinsam mit Pfarrer Godfryd Mizerski entzündete er das ewige Licht am Tabernakel.
Doch der Weihbischof fand auch kritische Worte. Denn die Menschen strebten immer danach, "Gott einzuhausen". Sie möchten die göttliche Größe auf menschliche Fassbarkeit, auf menschliche Dimensionen beschränken. Doch genau das funktioniere nicht. Gott lasse sich nicht auf ein Haus beschränken. "Eine Kirche kann noch so prächtig sein, wenn keiner mehr reingeht, ist sie tot", so Gössl.
Modern und einladend
Die Wartenfelser Kirche sei modern und einladend, hell und freundlich geworden. "In dem Gotteshaus verbinden sich moderne Elemente mit traditionellen Ausstattungsgegenständen", so der Weihbischof. Er wünschte sich, dass die Kirche auf verschiedene Art und Weise mit Leben erfüllt wird: mit Messen, Gottesdiensten, Wortgottesfeiern und Andachten.
Die Feier wurde musikalisch vom Kirchenchor umrahmt. Auch die Jungen und Mädchen des Kindergartens hatten einen Beitrag vorbereitet. Otmar Föhr spielte die Orgel.