Warnstreik bei Mann+Hummel in Himmelkron
Autor: Redaktion
Himmelkron, Freitag, 01. Februar 2019
Die IG Metall fordert mehr Geld für ihre Mitglieder. Deshalb traten Mitarbeiter von Mann+Hummel in Himmelkron in den Warnstreik.
Die Tarifauseinandersetzung in der Textil- und Bekleidungsindustrie hat auch Oberfranken erreicht. Für eine ganze Stunde haben die Beschäftigten der Nachtschicht des Mann+Hummel-Werkes in Himmelkron in der Nacht zum Freitag die Arbeit niedergelegt, um vor dem Werkstor mit einem Warnstreik auf ihre Forderungen in der laufenden Tarifauseinandersetzung aufmerksam zu machen.
Insgesamt 120 Menschen
Direkt nach Ende der Friedenspflicht sind die 50 Mitarbeiter der Nachtschicht dem Aufruf der Gewerkschaft IG Metall gefolgt, die den Bereich Textil und Bekeidung mit betreut. Unterstützt wurden sie von Kollegen aus der Spätschicht und Mitarbeitern anderer Betriebe, so dass es letztlich 120 Personen waren, die ihren Forderungen lautstark Nachdruck verliehen. Das hat die IG Metall Ostoberfranken in einer Pressemitteilung bekannt gegeben.
Die IG Metall fordert mit ihren Mitgliedern für die Beschäftigten in der Textil- und Bekleidungsindustrie, die mittlerweile zur IG Metall gehören, die Erhöhung der Löhne um 5,5 Prozent, eine Weiterführung der Altersteilzeitregelung zu verbesserten Bedingungen und die Wahlmöglichkeit für Beschäftige, einen Teil ihres Geldes in freie Zeit umzuwandeln.
Für die Belegschaft von Mann+Hummel in Himmelkron ist dies der erste Warnstreik in der Firmengeschichte.
Die Arbeitgeber haben der Gewerkschaft zufolge neben einem Nullmonat und für sechs Monate Einmalzahlungen eine Erhöhung der Einkommen um 1,7 Prozent ab 1. September 2019 angeboten. Eine weitere Erhöhung soll es zum 1.September 2020 geben. Die Arbeitgeberseite fordert dabei eine Laufzeit von 28 Monaten.
Bei einer Inflationsrate von etwa zwei Prozent stellt dieses erste Angebot der Arbeitgeber noch nicht einmal die Reallohnsicherung da, heißt es von der Gewerkschaft. "Die Arbeitgeber haben seltsame Vorstellung, wie man bei guter Arbeitsmarktlage Beschäftigte im Unternehmen hält", sagt die angehende Gewerkschaftssekretärin Katharina Stolze, die den Warnstreik federführend organisiert hat.
Ein auf die Zukunft ausgerichtetes Angebot sei dies nicht. Das machte auch die Jugendvertreterin Sabrina Kühnlenz deutlich: "Die Jugend wird immer selbstständiger und will auf eigenen Beinen im Leben stehen. Da führt kein Weg an einer höheren Ausbildungsvergütung vorbei."