Wenn die einzige Antwort der Politik auf die Corona-Pandemie die Verschärfung des ewigen Lockdowns ist, zeigt das: Es gibt keine tragfähige Strategie.
Die Corona-Pandemie verlangt uns seit einem Jahr eine Menge ab. Die Politik hat Entscheidungen getroffen, die schmerzhaft sind - für alle. Die meisten davon habe ich eingesehen. Die Kontaktbeschränkungen, die Maskenpflicht, die Absage von Veranstaltungen...
Die Schließung von Geschäften gehört allerdings nicht mehr zu den Dingen, die ich als vernünftig bezeichnen würde. Im Gegenteil: Wo in der Kulmbacher Langgasse Infektionsfallen lauern, wenn Menschen etwas Neues zum Anziehen oder ein Geschenk kaufen, das erschließt sich mir nicht. Zumal jedes Geschäft gute Konzepte hat, um Risiken zu minimieren. Im Supermarkt treffen viel mehr Menschen aufeinander.
Die Regierung auf Bundes- und Länderebene hatte viel Zeit, eine Strategie zu erarbeiten, die mehr beinhaltet als Verbote. Die Chance wurde nicht genutzt.Wenn die Antwort auf hohe Inzidenzwerte nur die Verlängerung und Verschärfung des Lockdowns ist, dann ist das einfach zu wenig.
Infektionsschutz durch eine Oster-Ruhezeit, bei der am Gründonnerstag die Geschäfte geschlossen werden, damit alle am Karsamstag dicht gedrängt einkaufen müssen?! Kein Wunder, dass da das ganze Land protestiert - sodass die Kanzlerin wieder zurückrudert.
Wer am Dienstag sofort versucht hat, sich den neuesten Regeln anzupassen, konnte 24 Stunden später wieder umplanen. Friseure, die ihren Kunden für Gründonnerstag abgesagt hatten, können die Termine jetzt doch anbieten, Lebensmittelgeschäfte Frischware für die üblichen Verkaufstage ordern. Viel Durcheinander und viel Aufwand für nichts. An guten Ideen für das Pandemie-Management fehlt es dagegen weiter.