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Wandermarathon war Gewinn für Kulmbacher Hotellerie


Autor: Stephan-Herbert Fuchs

Kulmbach, Mittwoch, 15. Juni 2016

Der Landklreis Kulmbach freut sich im ersten Quartal 2016 über ein starkes Plus bei den Ankünften und Übernachtungen.
Der Wandermarathon, am 30. April rund um Kulmbach führte auch zu einem Plus bei den Übernachtungszahlen.  Foto: Archiv/Florian Merzbach


In Sachen Gästeankünfte und Übernachtungen ist das erste Quartal des laufenden Jahres im Landkreis Kulmbach überaus positiv ausgefallen. "Mit etwas Glück könnten wir die Zahlen des Vorjahres übertreffen", sagte Landrat Klaus Peter Söllner in der Sitzung des Wirtschafts- und Kulturausschusses im Landratsamt. Zumindest gehe man aufgrund der zahlreichen Veranstaltungen von einem weiterhin positiven Trend aus.

Während der Januar noch recht verhalten gestartet war und der Februar sogar ein Minus brachte, sei im März ein sattes Plus von über 17 Prozent bei den Gästeankünften und von exakt 17 Prozent bei den Übernachtungen verzeichnet worden.


Marktleugast gewinnt


Insgesamt gab es im ersten Quartal ein Plus bei den Ankünften um 8,3 Prozent und bei den Übernachtungen um 5,4 Prozent, jeweils im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.


Die größten prozentualen Steigerungen konnten der Statistik zufolge die Märkte Marktleugast und Presseck sowie die Stadt Stadtsteinach verzeichnen. Auch im oberfränkischen Vergleich sei der Landkreis Kulmbach besonders aufgrund der Steigerung im März gut dabei. "Natürlich können wir uns nicht mit den Landkreisen Bamberg oder Bayreuth vergleichen", sagte der Landrat. Wenn auch auf vergleichsweise niedrigem Niveau nehme der Landkreis Kulmbach aber dennoch eine gute Entwicklung.


Wandermarathon ein Erfolg


Dazu passt die abschließende positive Bilanz des Frankenwald-Wandermarathons am 30. April dieses Jahres, die Geschäftsführer Markus Franz vom Frankenwald Tourismus den Ausschussmitgliedern präsentierte. Erhebungen zufolge hätten 70 Prozent der Teilnehmer zwei Übernachtungen, 20 Prozent sogar drei oder mehr Übernachtungen gebucht. 98 Prozent der Teilnehmer, die aus ganz Deutschland und dem benachbarten Ausland kamen, würden den Frankenwald als Urlaubs- und Wanderregion weiterempfehlen. "Damit war der Wandermarathon eine überaus erfolgreiche Veranstaltung für die Stadt und Landkreis", sagte Landrat Söllner.

In der Ausschusssitzung wurde schließlich auch der neue Tourismusleitfaden für den Frankenwald vorgestellt. Dabei geht es beispielsweise darum, dass die Verantwortlichen künftig verstärkt auf jüngere Touristen setzen möchten, die im Frankenwald Erholung oder Stressabbau suchen. "Wir setzen unter anderem gezielt auf jüngere Entschleuniger, die ganz bewusst mal keinen Mobilfunkempfang haben möchten", sagte Geschäftsführer Franz. Der Frankenwald stehe in der aufwändigen Publikation unter anderem für Bodenständigkeit, seine Bewohner würden als "ruppig aber herzlich" beschrieben.


Anselstetter: Gebiete verbetzen


In der Diskussion regte der Wirsberger Bürgermeister Hermann Anselstetter (SPD) eine stärkere Kooperation mit dem Fichtelgebirge an. Vielleicht sollte man sogar unter einem gemeinsamen Erscheinungsbild auftreten, sagte er. Beim Wandern arbeite man ohnehin schon zusammen, darüber hinaus setze aber jede Region eigene Schwerpunkte, sagte Markus Franz vom Frankenwald-Tourismus.

Veit Pöhlmann (FDP) bemängelte, dass der Landkreis Kulmbach jedes Mal nur Randgebiet sei, egal ob Fränkische Schweiz, Frankenwald, Fichtelgebirge oder auch Maintal.


"Kein Randgebiet"


Dem widersprach Landrat Söllner. Auch wenn die Landkreise Kronach oder Hof landschaftlich einen größeren Anteil hätten, so sei Kulmbach keinesfalls Randgebiet, was den Frankenwald betrifft. Ähnlich sei das Verhältnis mit den anderen Tourismusregionen. Gegen verstärkte Kooperationen hatte aber auch Söllner nichts einzuwenden.