Druckartikel: Waldorf-Kindergarten in Wernstein hat jetzt eine Krippe

Waldorf-Kindergarten in Wernstein hat jetzt eine Krippe


Autor: Sonny Adam

Wernstein, Montag, 02. Juni 2014

Offiziell eröffnet wurde am Wochenende die Krippe des Waldorf-Kindergartens Wernstein. 640.000 Euro hat der Neubau gekostet.
Die Krippe des Waldorf-Kindergartens beherbergt in Zukunft zwölf Kinder unter drei Jahren. Foto: Sonja Adam


Die Kindergartenkinder bereicherten das Fest mit einem zauberhaften Täubchen-Tanz, Silvia Reuther spielte hauchzarte Klänge auf der Leier dazu. Die Freie Musikausbildung Wernstein sorgte für die musikalische Umrahmung.

Das Vorstandsteam, bestehend aus Stefanie Frohmader-Zeller, Alexander Schütz, Michael Hoderlein und Bernhard Schurr, war überglücklich, dass die Krippe nun endlich von Pfarrer Franz Pollmann eingeweiht werden konnte. "Ein letzter Schritt in einer langen Geschichte", betonte Moderator Alexander Schütz.

Seit 1972 gibt es an der Waldorfschule Wernstein bereits einen Kindergarten. Anfangs war er noch Teil der Schule, 1997 wurde dann ein eigener Verein für den Kindergarten gegründet. Dem gelang vor sieben Jahren ein Quantensprung: Das neue Gebäude auf dem heutigen Gelände wurde gebaut.

Und mit diesem Schritt konnten auch die Eltern, die bis dato nichts mit der Waldorf-Pädagogik zu tun hatten, begeistert werden.

Die Idee, eine Krippe zu errichten, kam Ende 2011 auf. Es wurden Gespräche geführt und die verschiedensten Ideen überprüft. "Anfangs sollte die Krippe in einem Teil des Kindergartensaales untergebracht werden, doch dieser Plan wurde schnell wieder verworfen", blickte Stefanie Frohmader-Zeller zurück. "Wir konnten das Grundstück kaufen und haben jetzt mehr Platz", freute sie sich.

"Viel Herzblut"

Viel Wert wurde auf hochwertige Ausstattung und auf Ökologie gelegt. "Es steckt viel Herzblut drin", schilderte Frohmader-Zeller und berichtet lachend von der Auswahl der Fliesen: "Ich wusste gar nicht, dass es so viele verschiedene Sorten gibt."

Lob für die "Power-Frauen"

Der Markt Mainleus hat sich mit 290.000 Euro an der insgesamt 640.000 Euro teuren Krippe beteiligt. "Walddorf hat sich in den letzten Jahren zu einem Erfolgskonzept entwickelt", freute sich Bürgermeister Dieter Adam. Dass neben der Schule heute auch ein Kindergarten und eine Krippe in Wernstein zu Hause sind, sei allein den Power-Frauen zu verdanken, die nie locker gelassen hätten, die Ideen zu verwirklichen.

"Waldorf ist zu einem Standortfaktor geworden", unterstrich auch Landrat Klaus Peter Söllner. Und: "Wenn man sieht, was hier entstanden ist, taucht man ein ins Paradies."

Martina Maier, die Leiterin der Krippe, ging auf die pädagogischen Hintergründe ein. "Die Lebenswirklichkeit hat sich verändert", räumte sie unumwunden ein. Doch das Waldorf-Konzept sei einzigartig für kleine Kinder. "Sie brauchen ein warmes weiches Nest, aber auch ein reiches Erlebnisfeld, wo sie viele Erfahrungen machen können", sagte Maier und betonte, dass in der Verbindung dieser verschiedenen Anforderungen die Stärke der Waldorf-Pädagogik liege. Vor allem der Geist sei Ausschlag gebend: "Für uns ist jedes Kind ein Geschenk an die Welt."
Zur Einweihung sprachen auch Günther Stenglein von der gleichnamigen Zimmerei und Franziska Fierak als Vertreterin der Schule Grußworte. Bei einem "Tag der offenen Tür" erkundeten dann später auch die Kleinen die neue Krippe.