Wahrheit in der BR - wie wird sie gewährleistet?
Autor: Alexander Müller
Kulmbach, Samstag, 12. Oktober 2019
In unserer Themenwoche im Oktober geht es ja um "Wahrheit". In Zeiten, in denen uns Medien von manchen Seiten Misstrauen entgegengebracht wird, lohnt es sich vielleicht auch einmal, sich über Wahrheit in den Medien, in der Bayerischen Rundschau, Gedanken zu machen.
Zunächst einmal: In unserer Redaktion hier in Kulmbach arbeiten fünf Reporter, die recherchieren, fotografieren und Texte verfassen. Um welche Inhalte sie sich kümmern, worüber sie schreiben, entscheiden sie gemeinsam mit mir als ihrem Redaktionsleiter in Konferenzen, die einmal in der Woche und als tägliches, kürzeres Update stattfinden.
Die Themen kommen aus unserer Leserschaft, ergeben sich aus Presseterminen, aus unserer eigenen Erfahrungswelt oder werden uns von der Chefredaktion der Mediengruppe Oberfranken, zu der die Rundschau ja gehört, vorgeschlagen.
Nicht ein Verleger, die Politik, die Wirtschaft oder andere Einflussnehmer schreiben uns Themen vor oder lenken uns in unserer Berichterstattung.
Alle Kolleginnen und Kollegen bemühen sich um Wahrheit in ihren Geschichten. Sie sprechen mit mindestens zwei Quellen für ihre Information (etwa einem Betroffenen, einer Fachstelle etc.). Damit ist sichergestellt, dass wir nicht "einseitig" berichten. Für Kollegen oder die Redaktionsleitung muss nachvollziehbar sein, woher die Rechercheergebnisse rühren - daher wird zuvor auch genau besprochen, wer sinnvollerweise zu einer Geschichte gehört werden sollte.
Dazu gibt es jeden Tag eine Abnahme der Artikel, in deren Verlauf das gesamte Redaktionsteam die Beiträge anschaut, liest - es ist dadurch also sichergestellt, dass immer mehr als zwei Augen auf eine Geschichte schauen - Fehler entdecken, Ungereimtheiten ansprechen, sich mit dem Autor oder der Autorin um Klarheit bemühen.
Viele Sachverhalte, die wir schildern, spielen sich vor der Haustür unserer Leser ab - wir müssen also alleine schon aus dem Grund sicherstellen, dass das, was wir schreiben, passt, weil das für unsere Kunden oft einfach überprüfbar ist.
Natürlich kommen trotzdem ab und an Fehler vor - sofern wir sie bemerken oder darauf hingewiesen werden, korrigieren wir sie auch.