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Wachstum hält bei der Kulmbacher Brauerei an


Autor: Alexander Müller

Kulmbach, Mittwoch, 20. Mai 2015

Die Kulmbacher Gruppe steigerte 2014 ihre Umsatzerlöse um 4,8 Prozent. Es wurden mehr Bier und mehr alkoholfreie Getränke als im Vorjahr verkauft. Vorstandssprecher Markus Stodden sah in der Hauptversammlung die Innovationskraft als Motor der Entwicklung.
Der Vorstand der Kulmbacher Brauerei AG (von links) freut sich über ein positives Ergebnis: Jörg Lehmann (Technik), Markus Stodden (Marketing und Vertrieb, Sprecher) und Otto Zejmon (Finanzen). Foto: Kul,mbacher Brauerei


In einem schrumpfenden Markt Wachstum zu schaffen, ist sicher nicht einfach - der Kulmbacher Brauerei AG ist es 2014 dennoch gelungen. So hat das Unternehmen, wie Vorstandssprecher Markus Stodden in der Hauptversammlung berichtete, nicht nur mehr Bier verkauft, sondern auch mehr alkoholfreie Getränke.

Dass dahinter nicht nur fähige Mitarbeiter stecken - 888 waren es in dem Geschäftsjahr - sondern auch eine hohe Innovationskraft, dies unterstrich er mit Blick darauf, dass 190 000 Hektoliter allein aus den neuen Produkten der vergangenen Jahre stammen. Mönchshof Natur-Radler beispielsweise ist mittlerweile die Nr. 4 im gesamtdeutschen Radler-Markt - 2014, im dritten Jahr nach der Markteinführung, verkaufte die Kulmbacher Gruppe davon 70 000 Hektoliter.


"Garten-Limonade" eingeführt

Bei den alkoholfreien Getränken, repräsentiert vor allem durch die Marke

Bad Brambacher, war es die auf natürlichen Zutaten basierende "Garten-Limonade", die laut Stodden erfolgreich am Markt platziert werden konnte. In diesem Jahr wird die "Garten-Limonade" mit der Geschmacksrichtung Apfel eingeführt - die Brauerei erhofft sich, den Marktanteil von Bad Brambacher nicht zuletzt dadurch weiter auszubauen und zu festigen.

Eine besondere interne Herausforderung für das Unternehmen war 2013 und 2014 die Umstellung der Software auf SAP. Dass dies plangemäß umgesetzt worden sei, habe man dem guten Miteinander zu verdanken, für das sich Stodden bei Betriebsrat und Mitarbeitenden bedankte.

Der Vorstandssprecher verhehlte auch nicht, dass die Herausforderungen des Marktes bleiben. So trinke eine alternde Bevölkerung potenziell weniger Bier - und gerade junge Konsumenten bevorzugten häufig alternative alkoholische Getränke oder Mischgetränke. Dazu komme der Rückgang der Gastronomie - ein Effekt der auch im Landkreis Kulmbach zu spüren ist.


Alkoholfrei und gemischt

Dass national agierende Anbieter weiter mit aggressiven Preis- und Werbeaktionen in den Markt drängten, mache die Lage nicht einfacher. Dennoch ist es der Kulmbacher Brauerei gelungen, die Absatzmengen zu steigern - vor allem auf Grund der verstärkten Nachfrage nach alkoholfreien Bieren, Biermischgetränken und regionalen Bierspezialitäten.

Ein Wachstumsbringer sind für das Unternehmen auch die Kleingebinde, die für die Kunden zunehmend an Bedeutung gewinnen. Der Absatz dort lag 2014 um 10,4 Prozent über dem des Vorjahres.

Einen bedeutenden Anteil am Umsatz hat das Auslandsgeschäft, das mit 5,8 Prozent zu den Erlösen beitrug. Weiter gewachsen ist das Eigenkapital der Brauerei, das mittlerweile fast 35 Prozent erreicht hat.

Der Bilanzgewinn von rund 509 000 Euro wird nach dem Beschluss der Hauptversammlung auf die Aktionäre aufgeteilt, die elf Cent pro Aktie erhalten - 100 000 Euro wandern in die Gewinnrücklagen und fast 40 000 Euro werden in die Bilanz dieses Jahres eingestellt.

Die Brauerei wird sich auf Anregung eines Aktionärs mit der Einführung des sogenannten IBU-Wertes befassen, wie es seinen Worten zufolge die Nachbarbrauerei in Bayreuth bereits getan hat. IBU steht für International Bitterness Units und ist eine Maßeinheit für die wahrgenommene Bitterkeit von Bier, die sich aus dem zugesetzten Hopfen ergibt.

Auch das aktuelle, aus den USA stammende Schlagwort vom Craft Beer wurde angesprochen. Gemeint ist damit ein handwerklich gebrautes Bier - so wie es in der gläsernen Brauerei im Mönchshof schon hergestellt werde, wie Stodden auf diese Anregung antwortete.


Die Kulmbacher Brauerei AG


Unternehmen Die Kulmbacher Gruppe gehört zur Brauholding International, die eine Mehrheit von 63 Prozent an dem Unternehmen besitzt und selbst zur Schörghubert-Gruppe (50,1 Prozent) und zu Heineken (49,9) gehört,

Aufsichtsrat Roland Tobias (Vorsitzender), Hans Albert Ruckdeschel (stellvertretender Vorsitzender), Willem C. A. Hosang, Klaus N. Naeve, Johann-Georg Prehmus, Karin Weiß

Vorstand Markus Stodden (Sprecher), Jörg Lehmann, Otto Zejmon