Vor dem großen Spektakel: Warm up beim Landrat
Autor: Werner Reißaus
Stadtsteinach, Sonntag, 11. Februar 2018
Die "Warm up"-Party bei Landrat Klaus Peter Söllner vor dem großen Marktplatztreiben in Stadtsteinach ist seit Jahren für viele ein Pflichttermin.
Um 11 Uhr war deshalb gestern die "Location" in der Kronacher Straße dicht gefüllt - und mittendrin Landrat Klaus Peter Söllner, der von klein auf mit dem Stanicher Fasching verbunden ist und sich sichtlich wohlfühlt, wenn Freunde oder Weggefährten auf einen Sprung vorbeikommen, bevor am Nachmittag das große Marktplatztreiben beginnt.
Der harte Kern seines Teams wollte dieses Mal nicht zu spät kommen. Als "Freibeuter aus dem Amt" genehmigten sich die Mitarbeiter mit Hilfe von Fahrer Uwe Stockhaus - er kennt sich in der Garage seines Chefs aus - den ersten Schluck, während Söllner noch in der Maske war.
Als der Landrat kurze Zeit später erschien, dachte Hausmeister Wolfgang Göldel zunächst, es handle sich um einen Teppichverkäufer ohne festen Wohnsitz. Aber Söllner beseitigte schnell alle Unklarheiten: "Ich mache heute einen Berberfürsten!"
Bereits im Oktober/November werden die Ideen für den Faschingswagen des Landratsamts gesammelt und in der Werkstatt der Straßenmeisterei an mehreren Samstagen umgesetzt. Hausmeister und Organisator Wolfgang Göldel: "An den Wochenenden waren immer fünf bis sechs Mann im Einsatz."
Für den neuen Juristen am Landratsamt, Regierungsdirektor Oliver Hempfling, war die "Warm up"-Party kein Pflichttermin: "Ich bin eingeladen worden, und da kommt man natürlich gern. Ich war ohnehin jedes Jahr, wenn es zeitlich ging, beim Marktplatztreiben dabei."
Hempfling kennt die Gepflogenheit des Stanicher Faschings von Kind auf: "Meine Oma wohnte in Zettlitz, und da ging es immer nach Zaubach zum Kinderfasching. Es ist heute für mich auch eine Ehre, bei dieser Party dabei zu sein."
Reinhard Kraus, der in wenigen Tagen sein Amt als Leiter der Geschäftsstelle der Sparkasse Kulmbach-Kronach in jüngere Hände gibt, war wieder mit der Spendenbüchse unterwegs: "Es wird heuer vermutlich das letzte Mal sein. Ich mache es jetzt sieben, acht Jahre, und dann sollen auch mal andere Vereine ein paar Euro verdienen." Rund 2000 bis 2500 Euro für die Stadt kommen durch seinen Einsatz immer zusammen.
Kreisrätin Anita Sack (FW) sang eine Art "Lobeshymne" auf Klaus Peter Söllner: "Wir haben einen super Landrat, und den unterstützen wir auch gerne. Er ist Tag und Nacht für uns im Einsatz, und da kann man wirklich stolz drauf sein."
Ob sich Söllner 2020 noch einmal zur Wahl stellen wird? "Hoffentlich", so Anita Sack wie aus der Pistole geschossen. "Keiner kennt die Region und die Menschen so gut wie er. Er ist einfach genial in seiner Position."