Von Wasser und Soda
Autor: Alexander Müller
Kulmbach, Montag, 19. Juni 2017
Diese Woche wird heiß, sagen die Wetterfrösche. Da sollte man viel trinken - am besten ungesüßten Tee oder Wasser.
Allerdings ist das mit dem Wasser gar nicht so einfach, habe ich in den zurückliegenden Urlaubstagen im Nachbarland Österreich gelernt.
"Spitzig oder Soda?" entgegnete mir der Kellner, nachdem ich ein Wasser bestellt hatte. Ich hätte noch mit "medium" oder "still" etwas anzufangen gewusst - "Soda" dagegen hatte ich bisher gedanklich zu Whisky sortiert, ohne das Getränk je probiert zu haben.
Tatsächlich verstehen die Österreicher unter "Soda" Trinkwasser (oder Tafelwasser), das mindestens vier Gramm Kohlensäure pro Liter enthält - das wird bei uns als "medium" angeboten. Wenn die Flüssigkeit mehr als 5,5 Gramm enthält, ist es ein spritziges Wasser - und um als "still" zu gelten, darf es weniger als ein Gramm Kohlensäure pro Liter sein.
Wobei: Kohlensäure, haben Wissenschaftler bewiesen, gibt es so gar nicht - zumindest können wir sie weder sehen, noch schmecken. Das, was beim Öffnen einer Flasche zischt und blubbert, ist nämlich Kohlendioxid. Das ist in größeren Mengen im Wasser löslich, Kohlensäure dagegen entsteht immer nur ganz kurz und zerfällt dann wieder.
An dem Tag war mir das alles egal und ich bin auf ein alkoholfreies Weizen ausgewichen. Da gab's keinen Erklärungsbedarf.