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Von Kulmbach nach Forchheim: Die Asylbewerber ziehen weiter


Autor: Dagmar Besand

Kulmbach, Donnerstag, 12. März 2015

Das BRK-Schülerwohnheim in Kulmbach hat als Notunterkunft ausgedient. Die Kosovaren wurden nach Forchheim umquartiert, die restlichen Asylsuchenden in anderen Gemeinschaftsunterkünften im Landkreis Kulmbach untergebracht.
Die 44 Flüchtlinge aus dem Kosovo, die zwei Wochen in Kulmbach untergebracht waren, wurden gestern mit dem Bus abgeholt. Foto: Maximilian Türk


Es waren nicht die erwarteten sechs bis acht Wochen, sondern gerade mal zwei Wochen, in denen das BRK-Schülerwohnheim in der Flessastraße als Notunterkunft für Asylbewerber genutzt wurde. Am 23. Februar waren die 50 Flüchtlinge in Kulmbach angekommen - am Donnerstag haben sie schon wieder ihre Koffer gepackt.


Nur sechs bleiben im Landkreis


Die 44 Kosovaren wurden mit dem Bus in ein Lager nach Forchheim gebracht, die restlichen Asylsuchenden - drei Ukrainer, eine junge Mutter mit Kind aus Äthiopien und ein Iraker - bleiben im Landkreis Kulmbach. "Sie werden in Wohnungen beziehungsweise anderen Gemeinschaftsunterkünften untergebracht", sagt Kathrin Limmer, Juristin am Kulmbacher Landratsamt. Dort werden sie wohl für einen längeren Zeitraum wohnen. "Man kann davon ausgehen, dass sie in den dezentralen Unterkünften über das gesamte Asylverfahren hinweg bleiben."

Warum das Schülerwohnheim nach so kurzer Zeit als Notunterkunft ausgedient hat? Wie Kathrin Limmer mitteilt, ist der Zustrom an Asylsuchenden zurückgegangen. Wie in Kulmbach seien auch die beiden anderen Notunterkünfte in Forchheim und Coburg nicht voll belegt gewesen. Deshalb sei nun die Entscheidung getroffen worden, die in Kulmbach untergebrachten Kosovaren nach Forchheim zu verlegen.

Ein großes Lob spricht Maximilian Türk, Katastrophenschutzbeauftragter des BRK-Kreisverbands, den vielen haupt- und ehrenamtlichen Helfern aus, die dafür gesorgt haben, dass die Aufnahme, Versorgung und Betreuung der Flüchtlinge in Kulmbach reibungslos funktioniert hat. "Allein 70 Ehrenamtliche haben in den vergangenen beiden Wochen mitgeholfen. Sie haben drei mal täglich die Leute mit Essen versorgt, und es war rund um die Uhr jemand von uns als Ansprechpartner da. Das war eine tolle Teamleistung."

Nur Positives hat Maximilian Türk über die Flüchtlinge zu berichten. "Sie waren sehr freundlich und dankbar. Es hat keinen Ärger gegeben." Deshalb habe es viel Freude gemacht, für die Menschen da zu sein und sich um sie zu kümmern.


Für zukünftige Einsätze gerüstet


Das empfand auch Hermann Hambach so, zuständig für Wohlfahrt und Soziales beim BRK, der ehrenamtlich mit seiner Frau Gisela im Betreuungsteam mithalf und zwischendurch versuchte, mit Spielen und kleinen Süßigkeiten den Kindern eine Freude zu machen. "Die waren sehr nett und haben auch schnell ein bisschen Deutsch gelernt."

Nachdem die Flüchtlinge nun abgereist sind, wird bis zum Wochenende im BRK-Heim alles wieder "in den Urzustand" versetzt, so Maximilian Türk. Die Räume stehen dann dem BRK wieder voll zur Verfügung.

Sollte noch einmal eine Notfall-Unterbringung notwendig werden, sei man bestens gerüstet: "Wir haben jetzt erlebt, dass unser hoher Ausbildungsstand, die vielen Übungen und unsere gute Planung uns jederzeit in die Lage versetzen, eine solche Situation zu meistern. Falls ein solcher Einsatz nochmals notwendig sein sollte: Wir sind gerüstet."