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Vollsperrung: Bis August ist die Straße dicht


Autor: Sonny Adam

Grafengehaig, Freitag, 05. Juni 2015

Die Strecke zwischen Schindelwald und Vollaufmühle ist seit Jahren in einem erbarmungswürdigen Zustand. Jetzt beginnt die Straßensanierung.
Die Straße zwischen Schindelwald und Vollaufmühle war in einem erbarmungswürdigem Zustand: Der Belag war auf der kompletten Fahrbahnbreite gebrochen. Fotos: Sonja Adam


Nicht nur an den Straßenrändern klaffen große Schlaglöcher, sondern die Straße ist über die komplette Breite gebrochen. Seit Jahren ähnelt die Verbindungsstraße zwischen Schindelwald und Vollaufmühle eher einem Puzzle aus Asphaltteilen als einer gesicherten Fahrbahn. Bei Regen und im Winter ist die Straße kaum noch befahrbar. Und im weiteren Verlauf Richtung Vollaufmühle ist der Zustand noch schlimmer.

"Man muss sich schämen", sagt Bürgermeister Werner Burger offen und ehrlich. Doch bislang scheiterte der Sanierungswillen jedes Mal am Eigenanteil, den Grafengehaig hätte aufbringen müssen. "Wir haben jetzt für die Sanierung der Straße FAG-Mittel zur Verfügung gestellt bekommen. Das heißt: Wir bekommen 90 Prozent Förderung", sagt Bürgermeister Werner Burger. Die Mittel stammen vom Freistaat Bayern und unterstützen im Rahmen des kommunalen Ausgleichs eben auch dringend nötige Straßensanierungsmaßnahmen.

Für Grafengehaig ist die Mittelzuweisung fast wie ein Sechser im Lotto. Denn endlich kann sich die Kommune den Eigenanteil, der immerhin noch bei 50.000 bis 60.000 Euro liegt, leisten. "Wir lassen die Straße jetzt machen, wir müssen endlich auch in die Infrastruktur investieren", freut sich Bürgermeister Werner Burger.

Doch nicht nur die Straße zwischen Schindelwald und Vollaufmühle wird saniert. Soeben hat der Bauhof begonnen, auch die Wasserleitungen, die unter der Fahrbahn verlaufen, zu verlegen. "Die Wasserleitungen sind fast fünfzig Jahre alt. Wenn wir sie in der Straße lassen und an der Straße arbeiten, können wir drauf warten, dass es einen Bruch gibt und wir wieder alles aufmachen müssen", sagt Burger. Deshalb werden jetzt die Wasserleitungen außerhalb des Straßenverlaufes verlegt. Die Materialkosten belaufen sich auf 16.000 Euro, die Arbeiten übernimmt der Bauhof.

Logistische Herausforderung

Das Umverlegen der Leitungen ist eine logistische Herausforderung. Am 3. Juni wird es in Schindelwald, Hohenreuth und in Teilen Eppenreuths zu Beeinträchtigung der Wasserversorgung kommen. Die betroffenen Anwohner sind bereits vom Markt Grafengehaig informiert worden und werden gebeten, sich einen ausreichenden Wasservorat anzulegen.

Doch das kann Thomas Weiß, der in diesem Bereich einen Stall mit 130 Milchkühen und 220 Nachzuchten hat, nicht tun. "Ich kann nicht ohne Wasser sein", sagt Weiß. Das Tränken der insgesamt 350 Tiere ist nur die eine Sache, doch vor allem geht es um die automatische Melkanlage. Denn der Melkroboter läuft 24 Stunden am Tag und benötigt ständig Wasser. "Eigentlich wird die Lage schon nach einer halben Stunde unhaltbar. Wir könnten höchstens zwei Stunden überbrücken", sagt Weiß.

"Aber wir kriegen das hin. Wir haben im Vorfeld alles berücksichtigt", bekräftigt Bürgermeister Werner Burger. Notfalls werde die Waserversorgung mit der Feuerwehr sichergestellt.

Zudem muss sichergestellt werden, dass der Milchwagen die Baustelle passieren kann. "Wir brauchen ja die Straße dringend, es ist trotzdem gut, dass jetzt was gemacht wird", sagt Weiß, der mit seinem Milchviehstall erst vor fünf Jahren ausgesiedelt ist. Sobald die Verlegung der Wasserleitungen getätigt ist, macht sich dann die Strabag, die als günstigste Firma den Zuschlag für die Ausführung der Bauarbeiten bekommen hat, an die Sanierung der Gemeindeverbindungsstraße. Die Fahrbahn wird auf der kompletten Breite von 3,50 Metern und auf einer Länge von 700 Metern erneuert. Insgesamt kostet das 264.384 Euro.

Die Gemeindeverbindungsstraße zwischen Eppenreuth und Schindelwald ist voraussichtlich bis 7. August voll gesperrt. "Aber je nach Verlauf der Bauarbeiten kann sich die Baustelle auch länger hinziehen", sagt Bürgermeister Werner Burger und bittet alle, sich an die Umleitungsempfehlung zu halten. Bauamtsleiter André Weber empfiehlt eine Umfahrung über die Staatsstraße 2158 über Grafengehaig.