Vogtendorfer wollen alte Trasse
Autor: Dagmar Besand
Stadtsteinach, Dienstag, 11. Dezember 2018
Der Stadtsteinacher Stadtrat unterstützt den Bürgerwunsch, den Ostbayernring im Bereich des Ortsteils nicht näher an die Wohnhäuser rücken zu lassen.
Strommasten, die mit einer Höhe von knapp unter hundert Metern weit in den Himmel ragen oder eine 50 Meter breite Rodungsschneise quer durch den Wald - das sind die Alternativen für den Bau der neuen Stromtrasse des Ostbayernrings im Stadtgebiet von Stadtsteinach. Im Zuge des Planfeststellungsverfahrens hatte sich der Stadtrat am Montagabend mit der Trassenführung zu beschäftigen. Die Meinungen, welche Variante das kleinere Übel ist, gingen dabei weit auseinander.
Auf Grundstücksgrenzen achten
Drei Punkte galt es zu beraten. Von Lehenthal übers Bergfeld kommend wird die künftige Leitung rund 60 Meter weiter weg von der Bebauung rücken. Das empfinden die Räte übereinstimmend als positiv. Martin Baumgärtner (FW) bat jedoch darum, in die Stellungnahme der Stadt einfließen zu lassen, dass die Masten das bestehende Wege- und Feldnetz nicht zerstören. Ein Platzierung an Grundstückgrenzen sorge dafür, dass die ohnehin nicht großen Felder weiterhin vernünftig bewirtschaftet werden können.
Wenig begeistert sind Franz-Josef Hempfling und weitere Vogtendorfer von der Planung. Im Bereich ihres Ortsteils rückt die Trasse nämlich unter anderem aufgrund des auf der anderen Seite angrenzenden Wasserschutzgebiets für die Quelle näher an die Häuser heran. Der raumordnungsrechtlich geforderte Mindestabstand von 400 Metern wird knapp eingehalten. Der Stadtrat beschloss einstimmig, sich der Bitte der Vogtendorfer anzuschließen, dass die neue Leitung im Bereich des Ortsteils auf der bisherigen Trasse des Ostbayernrings errichtet wird und nicht näher an Vogtendorf gebaut wird.
Die Maste im Stadtgebiet sollen eine Höhe zwischen 53,6 und 97,9 m haben. Die große Höhe wird im Bereich des Waldgebiets zwischen der Bundesstraße B 303 und dem Ortsteil Vogtendorf notwendig, da der dortige Wald nach dem Wunsch der Forstverwaltung und des Naturschutzes überspannt werden soll. Die extreme Höhe betrifft nur die Maste direkt im Wald. Andernfalls müsste für die Trasse eine Schneise in den Wald geschlagen werden.
Das sich die Räte nicht auf eine einheitliche Haltung, welche der beiden Varianten das kleinere Übel ist, einigen konnten, wird die Stadt zu dieser Frage keine Wünsche anmelden und die Einigung dem Betreiber und dem Staatsforst überlassen.
Kontrovers diskutiert wurden auch einige Bitten von Bürgern, die bei der Bürgerversammlung angesprochen worden waren. Vor einer Entscheidung über eine mögliche Anordnung von Tempo 30 zwischen der Hainbergstraße und dem Steinbruch soll dort auf Anregung von Zweitem Bürgermeister Franz Schrepfer eine Geschwindigkeitsmessung vorgenommen werden. Bürger haben sich wiederholt über die Staub- und Geräuschbelastung beschwert.
Nicht länger im Dunklen
In der Alten Pressecker Straße lässt die Beleuchtungssituation zwischen Schule und Lohmühlweg zu wünschen übrig. Hier sollen zunächst die Grundstücksbesitzer aufgefordert werden, in den Lampenbereich ragende Bäume zurückzuschneiden. Danach wird geprüft, ob weitere Lampen nötig sind.