Virus trifft die Bierwochen-Fans hart
Autor: Alexander Hartmann
Kulmbach, Sonntag, 08. November 2020
Corona trifft auch die Bierfest-Fans hart: Dass im Stadel 2021 wieder gefeiert werden kann, ist wohl mehr als fraglich.
Was war das doch für eine Diskussion, die uns Kulmbacher 2017/18 über Monate begleitet hat. Die Frage lautete: Soll die Bierwoche weiterhin auf dem Brauereigelände in der Lichtenfelser Straße abgehalten werden (wohin sie 2017 wegen der Baustelle am Zentralparkplatz ausgewichen war) oder soll sie zurück auf das Areal im Herzen der Stadt? Das Thema hat die Bierfest-Gemeinde über Monate bewegt - die Verkündung der Entscheidung war in der Stadt fast ein Staatsakt. Das Ergebnis ist bekannt: Die Festspülwoche wurde 2018 in die Innenstadt zurückgeholt.
Corona dreht den Zapfhahn zu
Zwei Mal wurde bis dato im neuen Stadel gefeiert, den die Kulmbacher Brauerei eigens für den neuen Eku-Platz hat anfertigen lassen. In diesem Jahr hat Corona dann aber auch die Kulmbacher Traditionsveranstaltung ausgebremst. Nix war es mit "Ein Prosit der Gemütlichkeit" - das Virus hat uns den Zapfhahn zugedreht.
Ellbogengruß im Stadel`?
Doch wie geht es jetzt weiter? Wir wollen uns nicht vorstellen, dass wir 2021 ein weiteres Mal auf unser Highlight des Jahres verzichten müssen. Kaum vorstellbar ist aber auch, dass sich die Bierwoche mit dem Virus in Einklang bringen lässt. Anstoßen mit 1,5 Meter Abstand, Singen mit Maske, statt sich zu umarmen nur der Ellbogen-Gruß - ein Horrorszenario für Bierfestfreunde, die sich mit dem Gedanken anfreunden müssen, dass auch das alles wohl nur möglich wäre, wenn nur ein Bruchteil der sonst üblichen Zahl an Tischen und Bänken im Zelt aufgestellt würde. Wer da noch Lust auf eine Maß Festbier hat????
Das war Kokolores
Das sind alles andere als bierselige Aussichten. Die nächste Bierwoche rückt, so befürchte ich, in weite Ferne. Der Streit um den Standort war da rückblickend eigentlich nur Kokolores. Lichtenfelser Straße oder Eku-Platz? Wer würde darüber heute streiten - in einer Zeit, in der wir Kulmbacher doch alle nur eines wollen: schnell zurück in unseren Stadel.