Viele wollen Kinderfonds stärken
Autor: Dagmar Besand
Kulmbach, Dienstag, 16. Dezember 2014
Die Bayerische Rundschau und "Franken helfen Franken" sammeln Spenden für den Kulmbacher Kinderfonds, eine Initiative des evangelischen Dekanats. In den vergangenen Wochen sind schon 1155 Euro für den guten Zweck zusammengekommen.
Wenn es darum geht, Menschen in schwierigen Lebenslagen beizustehen, sind die Leser der Bayerischen Rundschau große Klasse. 1155 Euro sind schon auf dem Konto von "Franken helfen Franken" eingegangen, dem Spendenverein der Mediengruppe Oberfranken, der die BR angehört. Ein tolles Zwischenergebnis für eine sehr unterstützenswerte Idee!
Der Kinderfonds kommt gezielt armen Kindern zu Gute. Arme Kinder - gibt es die bei uns überhaupt? Mehr als die meisten vermuten, weiß Pia Schmidt. Die Leiterin der kirchlichen allgemeinen Sozialarbeit verwaltet den Fonds und wird jede Woche aufs Neue mit dem Thema konfrontiert. Freilich gehen Kinder bei uns nicht in Lumpen und schlafen nicht unter Brücken. Sie hungern nicht, sie werden ärztlich versorgt, wenn sie krank sind.
"Armut drückt sich in unserer Gesellschaft anders aus", sagt Schmidt.
Soziale Härten ausgleichen
Bildungsarmut, Beziehungsarmut, Gefühlsarmut sind die größten Probleme, das Nicht-mitmachen-können bei Dingen, die für viele Altersgenossen selbstverständlich sind. Es ist die soziale Isolation von Kindern aus einkommensschwachen Familien, gegen die sie mit unterschiedlichen Hilfsangeboten etwas tun möchte. Der Kinderfonds des evangelischen Dekanats bietet dafür eine besonders effiziente, weil schnelle und unbürokratische Möglichkeit.
Ohne aufwendige Anträge helfen zu können, ist die große Stärke der im Jahr 2008 ins Leben gerufenen Initiative. Bis zu 50 Euro pro Kind, bei zwei und mehr Kindern einer Familie maximal 100 Euro, werden ausgezahlt.
Eine Unterstützung in dieser Größenordnung führt nicht zu Kürzungen der Sozialleistungen für die Familie. Das wäre schließlich ganz und gar nicht im Sinne des Zuschusses.
Antrag stellen im Familientreff
Und was wird bezahlt? Das können ein paar neue Schuhe oder ein neues Bett ebenso sein wie die Teilnahme an einem Schulausflug, einer Freizeit oder einer Kur. "Es ist auch mal ein Taschengeld für eine Klassenfahrt möglich oder ein Zuschuss für ein gebrauchtes Fahrrad."
Die Vorlage eines Geringverdiener-Bescheids und der Quittung für die Anschaffung reicht aus. Allerdings muss zuerst der Antrag bei Pia Schmidt gestellt werden. Erst dann darf das Benötigte gekauft werden. Ausgezahlt wird die Hilfe im Familientreff.
Hilfesuchende können sich telefonisch unter 09221/80118-20 im Familientreff melden.
Dass der Kinderfonds bei Pia Schmidt angesiedelt ist, hat viele Vorteile. "Wir können nach einem Beratungsgespräch gezielt auch weitere Hilfen aus unserem Netzwerk vermitteln." So wird aus der anfänglich kleinen Unterstützung durch ein paar Euro nicht selten ein Gesamtpaket, das den Familien längerfristig hilft, statt nur kurzfristig ein finanzielles Loch zu stopfen - so wertvoll und wichtig das in bestimmten Situationen auch ist.
Diese Projekte wurden gefördert
Der Spendenverein "Franken helfen Franken" hat im Verbreitungsgebiet der Bayerischen Rundschau schon viele Projekte und Einzelinitiativen unterstützt.
Der Familientreff bekam kürzlich 1161 Euro, der Kreisjugendring erhielt 1000 Euro für die Anschaffung eines Fahrzeugs, der schwerbehinderte Dominik Huber aus Burghaig 2985 Euro für ein behindertengerechtes Fahrzeug. 2000 Euro der BR-Stadtwette gingen dieses Jahr an den querschnittsgelähmten Heiko Hohner aus Ludwigschorgast, den gleichen Betrag bekam 2013 die Geschwister-Gummi-Stiftung, ebenfalls im Rahmen der Stadtwette. Bei der Adventsaktion 2013 wurde das Jugendrotkreuz mit 1195 Euro gefördert.
Spendenkonto Sparkasse Bamberg; IBAN: DE 62 7705 0000 0302 1945 01
Verwendungszweck "Kinderfonds Kulmbach"
Miteinander Der Spendenverein "Franken helfen Franken" macht sich seit fünf Jahren stark für ein Franken, das sich durch eine Atmosphäre der gegenseitigen Hilfe auszeichnet.
Mehr über "Franken helfen Franken" gibt es hier.