Verkehrsministerin in Döllnitz: Hoffnung für die Umgehung?
Autor: Jürgen Gärtner
Döllnitz, Freitag, 11. Februar 2022
Beim Besuch von Verkehrsministerin Schreyer in Döllnitz gab es gute Nachrichten für die verkehrsgeplagten Bürger.
Die Döllnitzer haben nach dem Besuch der bayerischen Verkehrsministerin Kerstin Schreyer wieder ein bisschen Hoffnung geschöpft, dass irgendwann Schluss ist mit dem vielen Verkehr im Ort. Die CSU-Politikerin war am Freitagnachmittag wegen des lange ersehnten Baus der Umgehung in den Kasendorfer Ortsteil gekommen - und hatte gute Neuigkeiten im Gepäck.
Aber der Reihe nach: Zahlreiche Bürger erwarteten die Ministerin schon, deren erste Station ihrer Landkreis-Tour in Döllnitz war. Oder wie es Landtagsabgeordneter Martin Schöffel (CSU) formulierte: "Ein großer Anteil der Bevölkerung ist da. Das zeigt, dass ihnen der Bau der Umgehung ein wichtiges Anliegen ist." Schöffel überbrachte zugleich die erste gute Nachricht: "Seit Donnerstag ist der Planfeststellungsbeschluss fertig, der die rechtliche Voraussetzung seitens der Regierung für den Bau darstellt."
"Ein Meilenstein"
Dieser Beschluss ist für Bürgermeister Norbert Groß (CSU) "ein Meilenstein". Nachdem die Gemeinde Kasendorf beschlossen hat, den Bau der Umgehung in Sonderbaulast vorzunehmen, sprich ihn selbst zu finanzieren, gehe es nun ums Geld. Wie hoch die Kosten sind, kann derzeit nicht gesagt werden. Die muss das staatliche Bauamt Bayreuth noch ermitteln.
Aber - und hier kam die Ministerin ins Spiel - es wird einen hohen Zuschuss geben. Normal sind 80 Prozent, aber für den Markt Kasendorf stellte Kerstin Schreyer 85 Prozent in Aussicht. Die gebe es zwar nur für Kommunen, denen es finanziell nicht gut gehe, aber, so deutete die Ministerin an: "Ich habe das eindeutige Gefühl, dass die finanzielle Situation hier besonders angespannt ist." Mit dem Planfeststellungsbeschluss sei man schon auf der Zielgeraden.
Wann tatsächlich Baubeginn sein könnte, dazu ließ sich der Leiter des staatlichen Bauamts, Kurt Schnabel, aber keine Aussage entlocken. Nur so viel: Wenn es keine Klagen gibt und der Gemeinderat dann schnell einen Umsetzungsbeschluss fasst, so Schnabel, werde die Ausführungsplanung (Grunderwerb, Bodenuntersuchungen) etwa zwei Jahre in Anspruch nehmen.
"Reden lassen hoffen"
Was sagen die Bürger zu den Neuigkeiten, die die Politiker verkündeten? Thomas Tröster, der sich vor 30 Jahren in dem Kasendorfer Ortsteil ein Haus gekauft hat: "Lange Reden, die hoffen lassen." Das Thema sei schon vor drei Jahrzehnten aktuell gewesen, getan habe sich aber noch nichts.
Heidi Soiné hat den Eindruck, "dass der Besuch was gebracht hat". Aber: "Über ein paar Signale mehr hätte ich mich gefreut. Doch die Hoffnung stirbt zuletzt." Für sie steht fest: "Aufgeben werden wir nicht."