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Verdacht gegen Inge Aures ist vom Tisch


Autor: Dagmar Besand

Kulmbach, Freitag, 10. Juni 2022

Die Staatsanwaltschaft Hof hat das Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der Untreue gegen Landtagsabgeordnete Inge Aures (SPD) eingestellt. Die Auswertung der Unterlagen und der Zeugenvernehmungen habe den Verdacht nicht bestätigt.
Die Büros des Awo-Kreisverbands  Kulmbach waren im Januar 2021 von der Staatsanwaltschaft Hof durchsucht worden.


Das langwierige Ermittlungsverfahren gegen Landtagsabgeordnete Inge Aures (SPD) wegen des Verdachts der Untreue zum Nachteil des Kreisverbands Kulmbach der Arbeiterwohlfahrt hat ein Ende. Die Staatsanwaltschaft Hof hat das Ermittlungsverfahren gegen die Awo-Kreisvorsitzende eingestellt. Ebenfalls eingestellt wurde das Ermittlungsverfahren gegen den mitbeschuldigten ehemaligen Kreisgeschäftsführer Oskar Schmidt wegen des Verdachts der Beihilfe zur Untreue. Das teilte die Staatsanwaltschaft gestern mit.

Aufgrund von Presseberichten und des Berichts einer Wirtschaftsprüfungsgesellschaft war im Oktober 2020 zunächst gegen Oskar Schmidt ein Ermittlungsverfahren eingeleitet worden. Es bestand der Verdacht, dass Schmidt in den Jahren 2014 bis 2017 vom Kreisverband eine monatliche Vergütung für nicht erbrachte beziehungsweise nicht vergütungsfähige Leistungen erhielt. Nach einer Durchsuchung der Awo-Geschäftsstelle am 20. Januar 2021 und Mitnahme umfangreicher Unterlagen wurde das Ermittlungsverfahren auf Inge Aures erweitert.

Lohn entspricht der Leistung

Das vorliegende Ergebnis der Ermittlungen: Der Verdacht gegen Aures und Schmidt hat sich nicht bestätigt. Die Auswertung der Unterlagen sowie die Vernehmung der Zeugen hätten ergeben, dass den Vergütungen entsprechende Leistungen gegenüberstanden, so die Staatsanwaltschaft. Oskar Schmidt war aufgrund seiner langjährigen Erfahrungen vom Awo-Kreisverband damit betraut worden, als Bauherrenvertreter die Erweiterung und die Generalsanierung des Heiner-Stenglein-Senioren- und Pflegeheims zu begleiten.

Inge Aures zeigte sich in einer ersten Reaktion froh, dass der Verdacht vom Tisch ist, gegen den sie sich von Anfang an mit Nachdruck verwahrt hatte. "Ich habe immer darauf vertraut, dass wir in einem Rechtsstaat leben." Sie hat allerdings ebenso wie Oskar Schmidt erst am Freitag die abschließenden Unterlagen bekommen. "Ich muss das erst alles lesen und mit meinem Anwalt besprechen", so Schmidt. Erst danach werden er und auch Inge Aures über eine Stellungnahme nachdenken.