Urlaub 2016: Die Angst fliegt mit
Autor: Alexander Hartmann
Kulmbach, Donnerstag, 14. Januar 2016
Das Risiko, bei einem Attentat zu sterben, ist statistisch gesehen auch in Zeiten des Terrors wesentlich geringer, als bei einem Verkehrsunfall auf deutschen Autobahnen ums Leben zu kommen. Daran, das Auto stehen zu lassen, weil wir um unser Leben fürchten müssen, denken wir allerdings nicht. Wie könnten wir auch?
Beim Thema Urlaub fliegt indes mehr und mehr die Angst mit. Kein Wunder, bestimmen Horrornachrichten doch das Tagesgeschehen. Am Dienstag der Anschlag auf deutsche Touristen in Istanbul - gestern schon die Antwort der Türkei, die als "Vergeltung" den Tod von 200 IS-Kämpfern verkündet hat.
An vielen Orten der Welt herrscht Krieg (nur gegen den IS-Terror???), und das wirkt sich natürlich auch auf die Urlaubsplanungen aus. Die Tourismusbranche in der Türkei wird in diesem Jahr Einbußen hinnehmen müssen. Da sind sich die Experten sicher. Länder wie Spanien oder Portugal, die bis dato von Anschlägen verschont geblieben sind, werden dagegen Urlauber gewinnen. Selbst Griechenland könnte ein Profiteur sein - wer denkt in diesen Tagen auch noch an die Finanzkrise?
Viele Kulmbacher suchen 2016 - trotz aller immensen innerdeutschen Gewaltpotenziale - nicht das Weite. Sie steigen nicht ins Flugzeug, sondern setzen sich ins Auto. Eine Garantie dafür, dass sie in Italien oder Kroatien sicher sind, haben aber auch sie nicht. Der Terror droht überall. Und eines sollten sie bei allen Überlegungen nicht vergessen: Auch auf den Autobahnen lebt man gefährlich.