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Unwetter trifft Kulmbach


Autor: Alexander Hartmann

Kulmbach, Montag, 27. Sept. 2021

Ein starkes Gewitter hat die Einsatzkräfte in der Nacht zum Montag in Kulmbach gefordert. In Ziegelhütten hat ein Blitz in ein Mehrfamilienhaus eingeschlagen.
Die Feuerwehr war gefordert: Hier reinigen Wehrkräfte nach dem starken Gewitter das Einlaufschutzgitter einer Kanalverrohrung von angeschwemmtem Laub und Ästen.


In der Wahlnacht hat es in Kulmbach heftig gekracht. Ein starkes Gewitter, das aus dem Raum Bayreuth mit heftigen Blitzen und Donner über Neudrossenfeld in Richtung Kulmbach gezogen ist, hat großen Schaden angerichtet, die Einsatzkräfte im Landkreis gefordert und in der Stadt Kulmbach für große Aufregung gesorgt.

"Fast vom Sofa gefallen"

"Ich bin fast vom Sofa gefallen", "Bei uns haben die Fenster gewackelt", "Der Einschlag war auch in Melkendorf zu hören" - so lauteten die Kommentare von Kulmbachern in den Sozialen Medien, die einen Blitzeinschlag in ein Mehrfamilienhaus am Ziegelhüttener Hang gehört und zu spüren bekommen haben.

Putz fliegt von den Wänden

"Ich war gerade bei einem Einsatz im Gasfabrikgässchen und habe dort den Einschlag gehört", berichtet Stadtbrandmeister Michael Weich, der auch gleich nach Ziegelhütten gefahren ist. Es habe dort kaputte Dachziegel gegeben, in einer Wohnung im Obergeschoss seien Steckdosen und Leitungen aus den Wänden geflogen. "Der Putz ist von den Wänden gefallen. Da war schon heftig", sagt Weich. Glücklicherweise ist es zu keinem Brand gekommen. Wie an anderen Einsatzorten gab es auch hier zwar beträchtlichen Sachschaden, glücklicherweise aber keine Verletzten.

Laut Weich konnten die Bewohner auch in ihrer Wohnung übernachten. Das Kulmbacher THW hat den Dachstuhl vorsichtshalber mit einer Plane abgedeckt.

16 Einsätze

16 Einsätze hat es zwischen 23.15 und 1.30 Uhr allein im Stadtgebiet gegeben. "Das starke Gewitter hat uns alle überrascht, weil es keine Unwetterwarnung gegeben hatte", sagt der Stadtbrandmeister, der vom schwersten Unwetter in diesem Jahr spricht.

Vielerorts mussten Keller ausgepumpt werden. In der Wolfskehle wurde ein umgestürzter Baum gegen ein Auto geschwemmt, auf der Straße zwischen Höferänger und Lehenthal gab es einen heftigen Erdrutsch. Hier musste das Technische Hilfswerk mit dem Radlader anrücken, um das Geröll von der Straße zu schaffen. Bei einem Erdrutsch im Kessel war der städtische Bauhof mit Bagger und Radlader im Einsatz.

Wohnung überflutet

In der Wolfskehle ist der Kohlenbach über die Ufer getreten und hat eine Wohnung geflutet. "Im Schlaf- und Wohnzimmer stand das Wasser", so Weich. Auch hier war die Wehr gefordert, die außerdem auf Fahrbahnen liegende Bäume beseitigen musste.

Auch in einigen Landkreisgemeinden rückten die Einsatzkräfte aus, wie der Sprecher der Landkreiswehren, Yves Wächter, mitteilt, der von Einsätzen in Neudrossenfeld, Trebgast, Harsdorf und Lindau berichtet.

Gegen 1.30 Uhr war das Unwetter an Kulmbach vorbeigezogen, und hatte doch für mächtigen Schaden gesorgt. Für die Einsatzkräfte, die eine Nachtschicht einlegen musste, war noch lange nicht Schluss.