Untersteinacher Umgehung kommt wie geplant
Autor: Matthias Beetz
Untersteinach, Mittwoch, 14. Oktober 2015
Keine Um- oder Neuplanungen mehr, keine weitere zeitliche Verzögerung: Mit der Genehmigung des Brücken-Sonderbauwerks über die Schorgast ist die allerletzte Hürde für den Neubau der Untersteinacher Umgehung im Zuge der B 289 genommen.
Ende September hat das Bundesverkehrsministerium in Berlin auch grünes Licht für das Bauwerk gegeben, dessen Gestaltung im Rahmen eines Architektenwettbewerbs festgelegt worden war und das sich optisch wie finanziell von einer herkömmlichen Brücke abhebt. Auf der Basis des Siegerentwurfs war die technische Planung für das anspruchsvolle Bauwerk in den zurückliegenden beiden Jahren vorangetrieben worden.
Die Brücke wird kurz vor Kauerndorf wieder auf den Bestandskorridor der alten B 289 treffen. "Wir freuen uns natürlich, dass der Entwurf so angenommen wurde. Sonst hätten wir neu planen müssen", sagt der Leiter des Staatlichen Bauamts Bayreuth, Kurt Schnabel, dazu.
Bis in 50 Metern Tiefe
Und trotzdem sind die Vorbereitungen in der Praxis noch nicht ganz abgeschlossen.
Denn: Da es sich bei dem Schorgasttal um einen sehr instabilen Baugrund handelt, muss nach zwei so genannten Bohrkampagnen und aufwändigen Berechnungen noch eine Probepfahlbelastung folgen. Will heißen: In der Praxis muss sich erweisen, ob die Gründung der Brückenpfeiler in einer Tiefe von bis zu 50 (!) Metern die berechnete Tragfähigkeit bringt.
Der Leiter des Staatlichen Bauamts Bayreuth, Kurt Schnabel, kündigt den Baubeginn für die auf 36 Millionen Euro Kosten taxierte Umgehung vor diesem Hintergrund für das zweite Quartal des Jahres 2016 an. Fünf Jahre - bis 2020 - wird das Schorgasttal dann Baustelle sein, ehe die drei Kilometer lange Umgehung für Untersteinach für den Verkehr freigegeben werden kann.
Zufahrt über Radweg
Während dieser Zeit, so der Baudirektor, wird als Zufahrt für die Baustellenfahrzeuge auch der Geh- und Radweg zwischen
Untersteinach und Kauerndorf genutzt werden müssen, was aber nicht automatisch dessen Sperrung für die Öffentlichkeit bedeuten wird. Laut Schnabel wird die Trasse auf das notwendige Maß verbreitert, so das Baustellen- und Individualverkehr - durch Trenneinrichtungen voneinander abgeschottet - laufen können.
Baubeginn für das Mammutprojekt ist nach den Planungen des Straßenbauamts mit der Anbindung der neuen Strecke an die Bundesstraße 303 zwischen Untersteinach und Ludwigschorgast und in der Folge weiteren Brückenbauwerken. Der grobe Bauablaufplan liegt in Bayreuth vor, so Schnabel. Bis die ersten Bagger anrollen, sind auch noch einige Grundstücksverhandlungen abzuschließen.
Langes Warten
Bürgermeister Volker Schmiechen (SPD) war sehr froh darüber, dass im Juli endlich Geld für die Umgehung freigegeben wurde.
Und er ist ebenso froh darüber, dass das Projekt nun Konturen annimmt. Viele ältere Untersteinacher, so der Bürgermeister, hätten nicht mehr damit gerechnet, dass sie den Bau des Mammutprojekts und die Entlastung des innerörtlichen Verkehrs noch erleben dürften. Nun sei man erleichtert, dass es endlich losgeht.
Die Freude war in der Tat riesengroß, als Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) Ende Juli dieses Jahres nach rund 40-jährigem Kampf der Anlieger und der Kommunalpolitik für das Projekt eine Summe von 36 Millionen Euro im Bundesverkehrswegeplan freigab. Vor allem Bundestagsabgeordnete Emmi Zeulner (CSU) hatte sich zuletzt stark für das Projekt eingesetzt und am Ende das erreicht, was Vorgängern nicht gelungen war: die Freigabe von Bundesmitteln für ein Projekt, für das seit dem Jahr 2009 Baurecht bestand.