Untersteinacher Schützen auf der Zielgeraden
Autor: Sonny Adam
Untersteinach, Freitag, 30. Januar 2015
Über zwei Jahre sind seit der Brandkatastrophe im Vereinsheim der Untersteinacher Schützengesellschaft vergangen. Mit dem Neubau geht es gut voran. Mitte April wollen die Mitglieder Einweihung feiern.
Wenn die Vorsitzende der Untersteinacher Schützen, Inge Winkler, mit Mark Trapper auf die Pläne für das neue Schützenhaus schaut, kann sie schon wieder lächeln. Denn mit dem Neubau des abgebrannten Schützenhauses geht es gut voran.
Der Rohbau ist schon perfekt. Doch an der Tür hängt ein Schild, das Nicht-Eingeweihte stutzen lässt. "An alle, die nur singen und klatschen in der Schule hatten und nicht sehen, dass sich dieses Gebäude im Rohbau befindet: Einbruch und auch der Versuch lohnen nicht - es befinden sich keine Werkzeuge, kein teueres Material und schon überhaupt kein Bargeld im Gebäude. Ihr macht euch nur unnütze, sinnlose Arbeit, und unserem Verein macht ihr durch eure Versuche nur Versicherungsschäden!", steht darauf.
Einbrecher überrascht
Tatsächlich, erzählt Schützenmeister Mark Trapper, sei bereits ein potenzieller Einbrecher überrascht worden bei dem Versuch, die Tür des Rohbaus aufzuhebeln.
Der Verein hat durch die Brandkatastrophe wahrlich alles verloren. Und die Versicherungssumme hat bei weitem nicht ausgereicht, um das Schützenhaus wieder aufzubauen. Vom alten Gebäude ist nur die Bodenplatte geblieben. Alles andere musste abgebrochen werden. Vom Interieur konnte nichts mehr gerettet werden.
Von außen sieht das neue Schützenhaus schon gut aus. Egal, wie winterlich das Wetter auch wird, aktuell läuft der Innenausbau auf Hochtouren. Schützenmeister Mark Trapper schaut so gut wie jeden Tag nach dem Rechten, auch Florian Eichner und Patrick Winkler legen mit Hand an. Vorsitzende Inge Winker ist guter Dinge, dass der Wiederaufbau gelingt.
Warten auf Zuschüsse
Doch nicht immer verlief alles reibungslos. "Wir investieren hier 428 000 Euro. Aber wir haben im Dezember erst die ersten 40 Prozent der Zuschüsse bekommen", so die Vorsitzende. Mehr als die Hälfte des Geldes - 60 Prozent - seien noch in der Warteschleife. Das bedeutet: Der Schützenverein Untersteinach muss die Summe vorfinanzieren. "Aber Mitte April feiern wir Einweihung", verspricht Inge Winkler, die einen wesentlichen Beitrag dazu geleistet hat, dass heute in Untersteinach wieder ein Schützenhaus steht. Ihrem unbändigen Willen, ihrem Mut und ihrer Hartnäckigkeit ist es zu verdanken, dass der Verein in den vergangenen zwei Jahren nicht aufgegeben hat.
"Wir müssen jetzt noch ein Drittel des Schießstandes fliesen, dann noch ein zweites Mal durchstreichen", erklärt die Vorsitzende. Außerdem müssen die Lampen noch installiert werden, ebenso alle Vorrichtungen, die für den elektronischen Schießstand notwendig sind. Und dann stehen noch die Sanitärinstallationen an. Drei WCs brauchen die Untersteinacher Schützen künftig - eines für Männer, eines für Damen und eines für behinderte Menschen. Außerdem sind zwei getrennte Umkleiden vorzuhalten, denn die Vorschriften haben sich geändert.
Mobiliar aus einer Gaststätte
"Das Mobiliar haben wir jedenfalls schon. Wir haben es von einer Gaststätte in Marktrodach günstig bekommen", sagt Inge Winkler. Immer, wenn sie ein Schnäppchen sieht, das ins Schützenhaus passt, schlägt sie zu. "Wenn es etwas im Angebot gibt, dann greife ich zu."
Inge Winkler gibt aber zu, dass ihr die Zwischenfinanzierung schon so manchen Nerv gekostet hat. Doch die Untersteinacher Schützen sind entschlossen, sich jetzt - auf der Zielgeraden - von Unwägbarkeiten nicht mehr unterkriegen zu lassen. Im April wird Einweihung gefeiert. Und dann starten die Untersteinacher auch sportlich auf dem elektronischen Schießstand wieder voll durch.